"Angstraum Bahnhof": Gewerkschaft verlangt stärkere Polizeipräsenz und KI-Videoüberwachung

Von Angelika Resenhoeft

München - An Bahnhöfen fühlen sich die Menschen in Deutschland schon lange nicht mehr sicher, zu viele Straftaten spielen sich dort pro Tag ab. Das soll nun eingedämmt werden, durch mehr Einsatzkräfte und KI.

Die Bundespolizei kümmert sich an den Bahnhöfen um die Sicherheit. (Symbolfoto)
Die Bundespolizei kümmert sich an den Bahnhöfen um die Sicherheit. (Symbolfoto)  © Peter Kneffel/dpa

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hält eine Aufstockung der Bundespolizei an Bahnhöfen für dringend notwendig.

"Wir müssen dauerhaft eine verstärkte Präsenz an den Bahnhöfen zeigen und nicht nur sporadisch in gewissen Abständen", sagte der bei der GdP für die Bundespolizei zuständige Gewerkschaftsfunktionär Andreas Roßkopf dem Radiosender Bayern 2 (Redaktion Radiowelt).

"Leider sind die Bahnhöfe Kriminalitätsschwerpunkte geworden." Bahnhöfe seien nicht nur Orte, wo Reisende ankommen oder abfahren, sondern Erlebnisorte, wo rund die Uhr eingekauft werden könne und Kinoveranstaltungen stattfänden.

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Auch böten sie Schutz vor dem Wetter und würden von sozial schwachen Menschen genutzt, aber auch von Kriminellen.

Polizei fehlt dank Grenzkontrollen an den Bahnhöfen

Roßkopf sagte zudem: "Wir brauchen KI-unterstützte Überwachungstechnik", etwa um das Aufgezeichnete mit Fahndungssystemen abzugleichen. Es fehle der Bundespolizei außerdem an einer ordentlichen Kontrollbefugnis mangels rechtlicher Grundlagen.

Die Bundespolizei sei derzeit durch die Grenzkontrollen stark gefordert. "Das heißt, auch viele Kräfte sind hier vor Ort gebunden, gerade die mobilen Kräfte der Bereitschaftspolizei und der mobilen Einheiten", sagte Roßkopf. "Und das heißt, diese fehlen jetzt ganz speziell an den Bahnhöfen, nicht nur in der täglichen Lage, auch bei den Fußballeinsätzen, die wir jede Woche zu leisten haben."

Es brauche Lösungen, die kurzfristig, mittelfristig und langfristig greifen.

Mit KI-Videoüberwachung soll auch der Münchner Hauptbahnhof sicherer werden. (Archivfoto)
Mit KI-Videoüberwachung soll auch der Münchner Hauptbahnhof sicherer werden. (Archivfoto)  © Sven Hoppe/dpa

Dunkle Ecken in Bahnhöfen müssen verschwinden

Auch sollten Bahnhöfe heller und freundlicher werden und keine "Angsträume" sein. "Es darf in den Bahnhöfen keine Ecken mehr geben, die dunkel sind, die letztendlich nicht einsehbar sind, sodass ein Sicherheitsgefühl alleine schon beim Betreten entsteht."

Mit verschärften Kontrollen an gut 40 Bahnhöfen bundesweit hatte die Bundespolizei am Wochenende einen Einsatzschwerpunkt gesetzt.

Titelfoto: Peter Kneffel/dpa (Symbolfoto)

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