Gefangenen-Transporter in München umstellt: Wollten sie Kumpel vor dem Knast retten?

München - Etwas zu leicht haben sich in München wohl sechs offenbare Bekannte eines Verurteilten dessen Befreiung aus dem Gefangenentransporter vorgestellt.

Auf dem Weg vom Polizeipräsidium zum Gefängnis wollten anscheinend sechs Freunde eines Insassen den Mann aus dem Transporter befreien.
Auf dem Weg vom Polizeipräsidium zum Gefängnis wollten anscheinend sechs Freunde eines Insassen den Mann aus dem Transporter befreien.  © 123rf/Joerg Huettenhoelscher

Was in Hollywood-Produktionen immer wieder funktionieren mag, klappt im echten Leben ohnehin nur selten.

Auch hier ging der – von der Polizei vermutete – Plan nicht ganz auf, als sechs Personen den Wagen umstellten.

Die Gruppe soll versucht haben, einen 20 Jahre alten Kumpel, der kurz zuvor wegen Rauschmitteldelikten festgenommen wurde, auf dem Weg ins Gefängnis zu befreien.

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Sie warteten am Dienstag vor dem Polizeipräsidium in München, als der Gefangenentransporter das Gelände verließ. Daraufhin umkreisten sie den Wagen, der mit Martinshorn und Blaulicht aber weiter fuhr.

Daraufhin verfolgte die Gruppe den Wagen, bis zusätzlich alarmierte Polizeibeamte drei der jungen Männer festnahmen. Alle drei wurden nach Polizeiangaben durch den geleisteten Widerstand – ebenso wie ein Beamter – leicht verletzt.

Tatverdächtiger filmt Vorfall mit dem Handy mit

Bei einem 25-Jährigen wurde ein Einhandmesser gefunden, ein 21-Jähriger hatte Drogen bei sich. Alle drei wurden nach der Sachbearbeitung wieder auf freien Fuß gesetzt.

"Da einzelne Sequenzen des Vorfalls von einem der Tatverdächtigen mit einem Mobiltelefon aufgenommen worden sind, ist dieses als Beweismittel sichergestellt worden", teilte die Polizei am Mittwoch mit.

"Die Münchner Kriminalpolizei ermittelt jetzt wegen des Versuchs der Gefangenenbefreiung, Widerstand und tätlicher Angriff auf Polizeibeamte, Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes und Bedrohung."

Titelfoto: 123rf/Joerg Huettenhoelscher

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