Millionen-Betrug mit Covid-Medizin? Apotheker im Visier, zwei Personen in U-Haft
Von Kathrin Zeilmann
Nürnberg - In Bayern sollen Apotheker und andere Verdächtige das Covid-Medikament Paxlovid illegal auf den Schwarzmarkt gebracht haben.
Alles in Kürze
- Apotheker im Visier wegen Covid-Medizin-Betrug.
- Schaden von rund 2,6 Millionen Euro vermutet.
- Zwei Personen sitzen in U-Haft.
- Paxlovid wurde auf dem Schwarzmarkt verkauft.
- Durchsuchungen in München, Regensburg und Bamberg durchgeführt.

Im Raum steht ein Schaden von rund 2,6 Millionen Euro, wie die bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) in Nürnberg mitteilte.
Zwei Beschuldigte sitzen demnach in Untersuchungshaft. Die Haftbefehle seien in München vollstreckt worden, sagte ein Sprecher der Zentralstelle.
Die Spezialstaatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Verdächtigen im Jahr 2023 das verschreibungspflichtige, vom Bund zentral beschaffte Medikament bestellt haben, um es danach an Zwischenhändler auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen.
Paxlovid wurde im Januar 2022 neu zugelassen. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hatte es der Bund zentral und in großen Mengen beschafft.
Nach einer ärztlichen Verordnung sollten es Patienten in der Apotheke kostenlos bekommen.
Durchsuchungen in München, Regensburg und Bamberg
Nach Angaben der Zentralstelle erhielten der Großhandel und die Apotheken eine Aufwandsentschädigung aus Bundesmitteln dafür, über die gesetzlichen Krankenkasse wurde nicht abgerechnet.
Vor einer Woche durchsuchten die Ermittler Objekte in München, Regensburg und Bamberg. Dabei seien Unterlagen und Datenträger sichergestellt worden, die nun ausgewertet würden, teilte die Zentralstelle weiter mit.
Den Beschuldigten wird unter anderem Untreue und vorsätzlicher unerlaubter Großhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zur Last gelegt. Bis zum Abschluss des Falls gilt die Unschuldsvermutung.
Titelfoto: Fabian Sommer/dpa