Nach Fund von Kinderleiche in Donau: Ermittler rekonstruieren Gesicht des unbekannten Jungen

Vohburg - Ein halbes Jahr, nachdem ein Kanufahrer in der Donau die Überreste einer Kinderleiche entdeckt hat, wurde von Rechtsmedizinern das Gesicht des Opfers rekonstruiert.

Die Rechtsmedizin hat das Gesicht des toten Kindes aus der Donau rekonstruiert. Ermittler hoffen nun auf neue Erkenntnisse.
Die Rechtsmedizin hat das Gesicht des toten Kindes aus der Donau rekonstruiert. Ermittler hoffen nun auf neue Erkenntnisse.  © Polizeipräsidium Oberbayern Nord/dpa

"Wir gehen fest davon aus, dass das jetzt vorliegende Bild eine sehr, sehr hohe Ähnlichkeit mit dem tatsächlichen Aussehen des Jungen haben dürfte", so Andreas Aichele, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord.

"Wissenschaftliche Erkenntnisse lassen fundierte Rückschlüsse, ausgehend von der individuellen Kopfform, auf das tatsächliche Aussehen zu Lebzeiten zu", konkretisiert die Kriminalpolizei am Freitag.

Am 19. Mai wurde die verpackte Leiche eines "Jungen im Vorschulalters", wie es damals hieß", im oberbayerischen Vohburg im Landkreis Pfaffenhofen/Ilm aus der Donau geborgen. Dass es sich bei den sterblichen Überresten um einen Menschen handelte, wurde erst später deutlich.

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Der Zeitpunkt des Todes lag offenbar einige Monate zurück. Tagelang suchten die Beamten im Wasser und am Ufer nach weiteren Hinweisen zu den Umständen und der Identität des zwischen drei und sieben Jahre alten Jungen.

Die rechtsmedizinischen Erkenntnisse lassen nun darauf schließen, dass der Bub zu Lebzeiten etwa 110 Zentimeter groß war und um die 15 Kilogramm wog.

Kripo-Ermittler arbeiten "mit wirklichem Hochdruck" an dem Fall

Tagelang suchten die Ermittler in der Donau und entlang des Ufers nach Hinweisen, die mit der Tat im Zusammenhang standen.
Tagelang suchten die Ermittler in der Donau und entlang des Ufers nach Hinweisen, die mit der Tat im Zusammenhang standen.  © vifogra

Das Kind hatte blaue Augen und eine dunkelblonde bis braune Haarfarbe.

"Wir wissen, dass er hier im Umkreis nirgendwo vermisst wird", so Aichele über den aktuellen Ermittlungsstand zu dem kleinen Jungen. "Wir haben europaweit Nachfragen angestellt, wo denn Kinder vermisst werden."

Allerdings sei man hier nicht weiter gekommen und hoffe nun auf eine heiße Spur, die sich durch das Veröffentlichen des Bildes ergeben könnte.

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Eine kurz nach der Entdeckung der Leiche gegründete Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei arbeite seitdem "mit wirklichem Hochdruck", so Aichele, daran, die Identität des Kindes zu klären.

Diese scheint der wohl wichtigste Schlüssel zu sein, um die Tat selbst auch aufklären zu können.

Für Zeugenhinweise, die zur Klärung des Falles führen, wurde eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt.

Titelfoto: Polizeipräsidium Oberbayern Nord/dpa

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