Es war sein Herzensprojekt: Moshammers Obdachlosenverein wird aufgelöst
Von Ulf Vogler
München - Die Obdachlosen-Hilfe von Rudolph Moshammer soll 21 Jahre nach dem Tod des ermordeten Münchner Modezaren aufgelöst werden.
Alles in Kürze
- Rudolph Moshammers Obdachlosenverein wird aufgelöst
- Verein unterstützte Wohnungslose in München
- Restvermögen geht an zwei andere Initiativen
- Auflösung erfolgt 2026 nach Sperrfrist
- Vereinsrestvermögen beträgt niedrige sechsstellige Höhe

Das restliche Vermögen des Vereins "Rudolph Moshammer Licht für Obdachlose" soll dann 2026 auf zwei andere Initiativen aufgeteilt werden.
Damit werde mit der Auflösung des Vereins auch der letzte Wille des im Jahr 2005 getöteten Modeunternehmers weiter fortgeführt, teilte ein Sprecher des Vereins mit.
Moshammer wurde damals in seiner Villa einem Mann umgebracht, den er zuvor mit nach Hause genommen hatte.
Der Unternehmer, der stets mit schwarzer Perücke sowie mit ebenso auffallender wie eleganter Kleidung auftrat - oft zusammen mit seiner Mutter und Schoßhündchen Daisy -, gehörte zuvor lange zu den schillerndsten Persönlichkeiten der Münchner Promiszene.
Moshammer hatte sich auch immer für die Obdachlosen in der bayerischen Landeshauptstadt eingesetzt. Im Jahr 1999 hatte er zusammen mit weiteren Personen den Verein gegründet.
Vereinssatzung ebnet den Weg zu Auflösung
Nach Angaben des Sprechers wurden in der Vergangenheit verschiedene Angebote für Wohnungslose von dem Verein unterstützt.
Nach Ablaufen einer Sperrfrist sei es im kommenden Jahr möglich, den Verein aufzulösen und das Restvermögen in niedriger sechsstelliger Höhe an zwei Organisationen zu geben, die sich ebenfalls dem Engagement für obdachlose Menschen widmen. Dies sei in der Vereinssatzung so bereits vorgesehen.
Bedacht wird die Initiative "Biss - Bürger in sozialen Schwierigkeiten", die insbesondere für ihre in München herausgegebene gleichnamige Straßenzeitung bekannt ist. Die zweite Hälfte soll an die "Initiative für Menschen ohne Obdach" gehen, die ein Wohnheim für Männer betreibt.
Titelfoto: Frank Leonhardt/dpa