Giftgrünes Wasser in Münchner Brunnen! Was ist hier passiert?

München - Grün, grüner, Brunnen: Umweltaktivisten haben in München das Wasser mehrerer Brunnen in grellem Grün gefärbt.

Umweltaktivisten haben das Wasser des Neptunbrunnens in der Innenstadt grün eingefärbt.
Umweltaktivisten haben das Wasser des Neptunbrunnens in der Innenstadt grün eingefärbt.  © Sven Hoppe/dpa

Die Gruppe "Extinction Rebellion" wollten damit am Donnerstag insbesondere auf das Insektensterben aufmerksam machen und gegen die Umweltpolitik der bayerischen Staatsregierung protestieren.

Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung. Die Brunnen müssten ausgepumpt und gereinigt werden, sagte eine Sprecherin.

Es seien auch Graffiti angebracht worden, die entfernt werden müssten. Die Schadenshöhe sei noch unbekannt. "Es bedarf weiterer Ermittlungen." Festnahmen habe es nicht gegeben.

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Laut Polizei waren rund zehn Brunnen betroffen, darunter der Wittelsbacher Brunnen Lenbachplatz und der Brunnen an der Frauenkirche.

Extinction Rebellion betonte, man habe harmloses und umweltverträgliches Uranin als Farbstoff verwendet. Der Fluoreszenzfarbstoff wird sonst unter anderem bei Leckortungen oder zur Markierung von Gewässern eingesetzt.

Enten schwammen unbeeindruckt von der ungewohnten Farbgebung in den leuchtend grünen Brunnen.

Graffiti und grünes Brunnenwasser: Polizei ermittelt in München wegen Sachbeschädigung

Die Aktivisten haben auch Graffiti und Zettel hinterlassen, die auf ihr Anliegen hinweisen.
Die Aktivisten haben auch Graffiti und Zettel hinterlassen, die auf ihr Anliegen hinweisen.  © Sven Hoppe/dpa

Grüne Brunnen in München: Aktivisten wollen Zeichen gegen Bayerns Umweltpolitik setzen

Auch das Wasser des Wittelsbacher Brunnens leuchtet giftgrün.
Auch das Wasser des Wittelsbacher Brunnens leuchtet giftgrün.  © Sven Hoppe/dpa

Die Aktivisten verlangten mit der Aktion, einen "Notstand Artensterben" auszurufen, wie auf ihrer Website erklärt wird.

Sie forderten von Ministerpräsident Markus Söder (57, CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (53, Freie Wähler), sofortige Maßnahmen zu ergreifen und Pestizide, Insektizide und Massentierhaltung in Bayern zu verbieten.

"Wir wollen unser schönes Bayern mit seinem ausgezeichneten Bier und seinen hochwertigen Landwirtschaftserzeugnissen nämlich so beibehalten, wie wir es gewohnt sind und lieben", schreibt die Gruppe.

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"Es sind nicht nur Insekten, die sterben. Die fehlenden Insekten und die durch die Klimakrise zunehmenden Hitze- und Dürreperioden sind schlecht für den Hopfen", warnte Martin Ulm, Pressesprecher bei Extinction Rebellion.

"Somit ist leider auch Bayerns Bier gefährdet! Und das wäre echt ein Verlust für die Welt und mein Wochenende."

Titelfoto: Bildmontage: Sven Hoppe/dpa (2)

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