München-OB Reiter geht hart gegen Apartment-Anbieter vor: "Zeit der Nachsicht ist vorbei"

München - Seit April hat die Homaris AG, ein Anbieter sogenannter "Serviced Apartments" für Touristen, das Erdgeschoss in der Liebherrstraße 16 im Lehel in München gemietet. Seitdem hagelt es Beschwerden der anderen Mieter. Nun hat Oberbürgermeister Dieter Reiter (67, SPD) ein hartes Vorgehen angekündigt.

Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (67, SPD) hat die Schnauze voll vom Ärger in der Liebherrstraße.
Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (67, SPD) hat die Schnauze voll vom Ärger in der Liebherrstraße.  © Peter Kneffel/dpa

Der Vermieter des Gebäudes ist die städtische Tochtergesellschaft Münchner Wohnen. Wie das Rathaus am Freitag mitteilte, fordert Reiter konkrete Sofortmaßnahmen zur Abhilfe der Situation.

"Die Münchner Wohnen hat lange genug vergeblich versucht, einvernehmlich ein Miteinander der Mieter in der Liebherrstraße zu erreichen. Doch nach den erneuten Beschwerden seitens der Mieterschaft gegen den Mieter Homaris muss es hier eine deutlich schärfere Gangart geben", wird der Münchner Oberbürgermeister deutlich.

"Deshalb habe ich veranlasst, konsequent einzugreifen. Ab sofort gibt es tägliche Kontrollen durch die Münchner Wohnen vor Ort mit lückenloser Dokumentation und klaren Aufträgen zur Beseitigung der Missstände. Zudem wurde der Mieter Homaris schriftlich abgemahnt und aufgefordert, unverzüglich für ordnungsgemäße Zustände zu sorgen. Sollte dies nicht geschehen, werden wir die notwendigen Konsequenzen ziehen. Die Zeit der Nachsicht ist vorbei."

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Um gegen die nächtlichen Ruhestörungen vorzugehen, hat die Münchner Wohnen einen Sicherheitsdienst beauftragt, der ab sofort täglich von 18 bis 8 Uhr vor Ort im Einsatz ist.

Ärger in der Liebherrstraße: Münchner Wohnen will Homaris "engmaschig kontrollieren"

"Wir werden die Maßnahmen intensivieren, bis die nachbarschaftliche Situation zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern der Liebherrstraße nachhaltig gelöst ist", erklärt Münchner-Wohnen-Geschäftsführer Christian Müller.

Der Anbieter habe mit Blick auf das bevorstehende Oktoberfest zugesichert, Gäste bereits bei der Anreise umfassend zu informieren, Verstöße ohne Verzögerung zu sanktionieren und auf Beschwerden innerhalb von 15 Minuten vor Ort zu reagieren.

Das wolle die Münchner Wohnen "engmaschig kontrollieren".

Titelfoto: Peter Kneffel/dpa

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