Münchner Hochhausgegner wollen Bürgerbegehren erzwingen

Von Carsten Hoefer

München - Die Gegner eines großen Hochhaus-Bauprojekts in München wollen vor einem Gericht ein Bürgerbegehren erzwingen. Die Klage ist nunmehr eingereicht. Dies teilten die beiden Vorsitzenden des Vereins "Hochhausstop" mit.

Würde das Projekt nicht ins Münchner Stadtbild passen?
Würde das Projekt nicht ins Münchner Stadtbild passen?  © Peter Kneffel/dpa

Eine Mehrheit im Stadtrat hatte das Begehren gegen das in der bayerischen Landeshauptstadt geplante Doppelhochhaus mit zwei 155 Meter Türmen im Frühjahr für nicht zulässig erklärt.

Offizieller Grund war, dass das Bürgerbegehren nach Einschätzung der städtischen Rechtsabteilung gegen die kommunale Planungshoheit verstoßen würde. Im Jahr 2004 gab es bereits einmal einen erfolgreichen Bürgerentscheid gegen den Bau von Hochhäusern mit mehr als 100 Metern Höhe.

Zuständig für die entsprechende Klage ist das Münchner Verwaltungsgericht. Im Hintergrund des Streits steht der eklatante Wohnungsmangel.

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Das Doppelhochhaus auf dem ehemaligen Gelände der Post, gelegen rund drei Kilometer westlich des Marienplatzes, ist Kernstück eines geplanten neuen Wohn- und Geschäftsareals. 1180 neue Wohnungen sollen entstehen.

Die Hochhausgegner argumentieren, dass Hochhäuser nicht ins Stadtbild passten und der falsche Weg zur Linderung der Wohnungsnot seien. Höchstes Bauwerk Münchens ist der knapp 300 Meter hohe Olympiaturm im Norden, an zweiter Stelle steht ein 146 Meter hohes Bürogebäude. Erster Vorsitzender des Vereins Hochhausstop ist der CSU-Landtagsabgeordnete Robert Brannekämper, der auch gegen Wohnungsbauprojekt im Nordosten Münchens kämpft.

Titelfoto: Peter Kneffel/dpa

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