Nach tödlichem Unfall: Surfer trotz Sperrung auf Eisbachwelle

Von Annkathrin Stich, Sebastian Schlenker

München - Nach dem tödlichen Unfall auf der Münchner Eisbachwelle ist der beliebte Spot weiterhin gesperrt. Nicht alle hält das Verbot davon ab, ihrem Sport nachzugehen. Am Montagmorgen war ein Surfer auf der Welle unterwegs.

Die Eisbachwelle ist gesperrt, einen Surfer hat das nicht interessiert.  © Peter Kneffel/dpa

Wie eine Sprecherin der Polizei betonte, ist das Surfen dort weiter verboten - und kann sogar richtig teuer werden. Denn wer sich nicht an das geltende Verbot der Stadt hält, muss den Angaben zufolge mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro rechnen.

Der Polizei seien bislang aber keine weiteren Fälle bekannt, teilte die Sprecherin mit. Sie fügte hinzu, dass die Wiederöffnung der Welle vom Abschluss der staatsanwaltschaftlichen Ermittlung abhänge.

Nach Angaben der Stadt wird die Einhaltung des Surfverbots täglich durch die Verwaltung kontrolliert. Bei einem Verstoß werde die Polizei hinzugezogen, da nur diese die Personalien aufnehmen könne, teilte ein Sprecher mit.

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Dies sei notwendige Voraussetzung dafür, ein Bußgeld entsprechend verhängen zu können.

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Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter bittet noch um Geduld

Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (67, SPD) will sich dafür einsetzen, dass die Eisbachwelle schnellstmöglich wieder freigegeben wird.  © Peter Kneffel/dpa

Oberbürgermeister Dieter Reiter (67, SPD) hatte die Surfer Mitte Mai um noch etwas Geduld gebeten.

"Die Staatsanwaltschaft, mit der ich in Verbindung stehe, braucht noch etwas, bis sie die Ermittlungen abgeschlossen hat und das Verfahren hoffentlich einstellt." Sobald die Einstellung verfügt sei, werde er alles dafür tun, dass die Welle schnellstmöglich wieder surfbar ist, kündigte der Rathauschef an.

Seit am 17. April eine Surferin tödlich verunglückt war, ist die Eisbachwelle gesperrt. Die Fangleine des Brettes der 33 Jahre alten Surferin hatte sich am Untergrund verhakt, wenige Tage später starb sie im Krankenhaus. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

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Nach dem Unfall hatten sich bereits mehrere tausend Unterstützer der weltbekannten Surferwelle an OB Reiter gewandt und darum gebeten, die Welle wieder zugänglich zu machen.

Vorige Woche machte ebenfalls Ministerpräsident Markus Söder (58, CSU) den Surfern bereits Hoffnung.

"Wir wollen, dass München Surfer-Paradies bleibt", sagte der Politiker im Anschluss an eine Kabinettssitzung. Es gebe zwar auch Gefahren. "Das heißt aber nicht, dass auf Dauer Surfen nicht mehr möglich sein darf", erklärte er weiter.

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