München und das CL-Finale: Drei Fanzonen, rund 2000 Polizisten und viel Kohle
Von Britta Schultejans, Manuel Schwarz
Alles in Kürze
- München erwartet Zehntausende Fans aus Frankreich und Italien.
- Drei Fanzonen sind in der Stadt geplant.
- Rund 2000 Polizisten werden das Spiel schützen.
- Die Stadt rechnet mit einem Mehrumsatz von 46,2 Millionen Euro.
- 90.000 Übernachtungen von auswärtigen Gästen erwartet.
München - Vor inzwischen bereits 13 Jahren stand die Stadt nach dem verlorenen Champions-League-Finale "dahoam" still. Dieses Mal soll in München so richtig gefeiert werden - mit Zehntausenden Fans aus Frankreich und Italien.

"Wir rechnen - Stand heute - mit einer leichten italienischen Überzahl, was vor allem daran liegt, dass Mailand - München sehr gut mit dem Zug zu fahren ist", sagt ein Sprecher des Sportreferats.
Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband erwartet im Rahmen des Endspiels insgesamt rund 90.000 Übernachtungen von auswärtigen Gästen.
Vor mehr als einem Jahrzehnt hatte nach dem Finale kollektive Trauer die Stadt gelähmt, nachdem der FC Bayern das große Finale "dahoam" gegen den FC Chelsea aus London denkbar knapp verloren hatte.
Für den CL-Showdown wird es drei große Fanzonen in der Stadt geben, wenn Inter Mailand und Paris Saint-Germain am Samstag ab 21 Uhr in der Allianz Arena in Fröttmaning gegeneinander antreten.
Nach Angaben der Polizei haben bis zu 25.000 Menschen beim "Champions Festival" im Olympiapark Platz. Beim "PSG Fan Meeting Point" auf dem Königsplatz können demnach maximal 18.000 Menschen feiern oder alternativ trauern - bis zu 16.500 Leute sind es in der "Inter Fanzone" am Odeonsplatz. Ab 11 Uhr werden die jeweiligen Bereiche geöffnet.
München darf sich freuen: Fans werden wohl viel Geld in der Stadt lassen

Die Polizei will mit rund 2000 Einsatzkräften das Spiel und die Events rund um das Finale schützen.
Das Münchner Polizeipräsidium wird dabei von Beamtinnen und Beamten aus ganz Bayern unterstützt. Bis zum Dienstagmittag lagen keine konkreten Gefährdungserkenntnisse vor.
Zugleich hieß es aber: "Aufgrund der gesamten weltpolitischen Lage, unter anderem mit dem Ukraine-Krieg und dem Nahost-Konflikt, wird allerdings von einer hohen abstrakten Gefährdung für diese internationale Sportveranstaltung ausgegangen."
Die Fans werden wohl viel Geld in der Stadt lassen. Das Münchner Wirtschaftsreferat rechnet mit "einem touristisch bedingten Mehrumsatz von etwa 46,2 Millionen Euro durch das Finale".
Die Woche über sind Events in der bayerischen Landeshauptstadt geplant. Am Freitag vor dem Spieltag etwa findet im SAP Garden im Olympiapark ein Legendenturnier statt - mit Ex-Stars wie Franck Ribéry (42), Lothar Matthäus (64) und Luís Figo (52).
Die Münchner DEHOGA-Kreisgeschäftsführerin Daniela Ziegler sagt: "Für dieses Jahr sehen wir ein außergewöhnlich starkes Interesse und eine sehr hohe Zahlungsbereitschaft."
Die meisten Gäste hätten ein bis zwei Übernachtungen geplant - und auch Wirtshäuser seien teilweise ausgebucht. "Die Preissensibilität ist äußerst gering, was vermutlich an der extremen Ticketknappheit und den enormen Preisen liegt: Wer mehrere tausend Euro für ein Finalticket zahlt, wird sich vom Hotelzimmerpreis kaum abschrecken lassen."
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa