OB Reiter setzt Zeichen für queere Community: Mutiger Schritt in Budapest
München - Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (67, SPD) ist nach einer Schulter-Operation zurück im Amt und setzt sogleich ein deutliches Zeichen für die queere Community.
Alles in Kürze
- Münchens OB Dieter Reiter führt den Christopher Street Day an.
- Reiter unterstützt Budapest bei verbotenem CSD.
- Ungarische Regierung hat den CSD in Budapest verboten.
- München setzt Zeichen für queere Community und europäische Werte.
- Delegation aus München reist nach Budapest zur Unterstützung.

Wie das Rathaus am Freitag mitteilte, wird Reiter die Parade des Christopher Street Day am Samstag in München anführen.
Zeitgleich läuft der CSD auch in Budapest - obwohl die ungarische Regierung dies verboten hat.
"Der CSD ist ein klares Bekenntnis zu den Menschen, die München zu der vielfältigen, weltoffenen Stadt machen, die wir sind. Das ist auch in Budapest und vielen anderen Städten so", erklärte Reiter. Er habe deshalb seinem Budapester Amtskollegen, Gergely Karácsony (50), geschrieben und ihm Solidarität in seinem mutigen Schritt versichert.
"Immer mehr geht es mit der Verteidigung der Rechte und Sicherheit der queeren Communitys auch um die Verteidigung unserer gemeinsamen europäischen Werte", schreibt Reiter in seinem Brief an Karácsony. In Zeiten, in denen LGBTIQ*-Menschen vermehrt mit Gewalt und Ausgrenzung konfrontiert seinen, sei es besonders wichtig die Grundrechte zu stärken.
Eine Delegation aus sechs Personen des Münchner CSD reist zudem nach Budapest, um die queere Community und die Stadt Budapest in ihrem Einsatz für die Freiheit zu unterstützen.

Ungarn verbietet CSD, Budapest widersetzt sich
"Lange Zeit haben wir uns sicher gefühlt auf dem Weg zu immer mehr Gleichstellung und Akzeptanz. In diesen Tagen erleben wir, wie brüchig dieser Weg ist", sagt Andreas Unterforsthuber, Leiter der Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LGBTIQ*. Angriffe durch rechtsextreme und fundamentalistische Gruppierungen nehmen deutlich zu - doch einschüchtern werde man sich nicht lassen.
"München ist und bleibt ein Ort konsequenter Politik gegen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung", betont der OB. Mehr Informationen zum Beitrag der Stadt beim Münchner CSD findest Du unter www.go.muenchen.de/stadt-beim-csd.
Titelfoto: Bildmontage: Peter Kneffel/dpa, Sven Hoppe/dpa