Von Frederick Mersi

München - Starkregen, Sturzfluten und Überschwemmungen: Unwetter haben in Bayern massive Schäden verursacht. Ein Förderprogramm für entsprechende Schutzkonzepte wird von den Kommunen bislang aber nur zögerlich genutzt.

Nach den mitunter heftigen Unwettern der vergangenen Tage im Freistaat appelliert Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (50, Freie Wähler) an die Kommunen, sich "bestmöglich" für Starkregen und Sturzfluten zu rüsten.

"Jede Kommune kann es treffen", sagte Glauber. "Für kleine Gemeinden können Sturzfluten sogar eine existenzielle Bedrohung sein."

Dennoch wird ein vorhandenes Förderprogramm für bessere Schutzkonzepte nach Angaben des Umweltministeriums in München bisher nur zögerlich abgerufen. Demnach haben bislang rund 100 der mehr als 2000 bayerischen Kommunen Geld aus dem Fördertopf beantragt.

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Dabei seien noch ausreichend Mittel für weitere Anträge vorhanden, sagte ein Ministeriumssprecher. Über die Gründe für die Zurückhaltung könne man nur spekulieren.

Der Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion für Naturschutz und Klimaanpassung, Patrick Friedl (51), sagte: "Entscheidend ist ein größeres Informationsangebot und attraktive Fördersätze. Nur so können noch deutlich mehr bayerische Kommunen überzeugt werden, zu handeln."

Umweltminister Glauber betonte, man werde die Kommunen beim Schutz vor Starkregen "kraftvoll unterstützen".

Um Sturzfluten im Freistaat vorzubeugen, will das Ministerium aber nicht nur auf Deiche oder Schutzwände setzen, sondern auch auf "Schwammstadt"-Konzepte bei der Bauplanung.

"Wir müssen das Wasser in unseren Städten und Gemeinden halten wie ein Schwamm", sagte Glauber.

Dafür müssten zum Beispiel abgesenkte Grünflächen angelegt werden, auf denen Wasser zurückgehalten werden oder versickern kann. Ein Leitfaden des Ministeriums solle Planern und Kommunen dabei helfen.