Hitler-Imitator auf dem Bikertreffen: So spottet das Netz wieder über Sachsen

Augustusburg - Das Hitler-Double vom Biker-Treffen in Augustusburg beschäftigt weiter Deutschland. Der Fall wird im Netz heiß diskutiert.

Das Hitler-Double fuhr in einem Motorradgespann beim Biker-Treffen vor.
Das Hitler-Double fuhr in einem Motorradgespann beim Biker-Treffen vor.  © Uwe Meinhold

Was war geschehen? Beim Wintertreffen der Biker am Samstag auf Schloss Augustusburg war ein Mann in einer Adolf-Hitler-Verkleidung aufgetaucht. Er fuhr in einem Motorradgespann vor.

Das Fahrzeug parkte neben einem Polizeiauto. Um das Fahrzeug herum versammeln sich zahlreiche Schaulustige und auch der Beamte am Steuer des Streifenwagens zückt sein Handy (TAG24 berichtete).

Ein Video von dem Auftritt ist seit Sonntag auf Twitter zu sehen. Der Staatsschutz prüft den Fall.

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In den sozialen Medien schlug der Auftritt schnell hohe Wellen: "Unglaublich widerlich. Und die Polizei schaut zu und filmt mit dem Handy. Solche Polizisten sorgen dafür, dass mein Vertrauen in die Polizei gleich Null ist", "Eingreifen wäre rechtlich problematisch gewesen... Aber dass es ihn so erfreut ist ebenfalls problematisch!", "Ich schäme mich so für mein Sachsen ...."

Und auch Micky Beisenherz (42) hat sich zu Wort gemeldet: "Ich wünsche allen Singles, dass sie beim ersten Date einmal so angelächelt werden wie Hitler von der sächsischen Polizei.❤️"

"Auftritt als Massenmörder ist mehr als geschmacklos."

Schon am Montag distanzierte sich Augustusburgs Bürgermeister Dirk Neubauer (48, SPD) von dem Auftritt und bezeichnete die Aktion als "äußerst geschmacklos" und "nicht akzeptabel" (TAG24 berichtete).

Auch Ministerpräsident Michael Kretschmer (44, CDU) meldete sich zu Wort, schreibt bei Twitter: "Bikertreffen auf #Augustusburg: Auftritt als Massenmörder ist mehr als geschmacklos. Bin mir mit Bürgermeister Neubauer einig. Wir wünschen uns 2021 das 50. Treffen. Zuvor muss klar sein: So ein Verhalten ist nicht akzeptabel & wird sich nicht wiederholen."

Auf Facebook wird auch gemutmaßt, dass es sich bei dem Auftritt um Satire handelt. "Polizei eingreifen? Das ist Satire! 😁", "Ich verstehe diese ganze Aufregung nicht... "Eine sehr amüsante Aktion von einem sehr sympathischen jungen Mann" "Man sieht doch gleich das es sich hierbei um zeitgenössische Satire geht" oder "Man kann auch alles auf die Goldwaage legen... die Polizisten haben wenigstens den Spaß verstanden", ist da zu lesen.

Als Satire sieht die Polizei das allerdings ganz und gar nicht an. Im Gegenteil. Wie die Polizei Chemnitz am Montag auf Nachfrage mitteilte, stellte die Aktion eine Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dar. Von dem Polizisten, der in dem Video zu sehen ist, hätte man erwartet, dass "er dies ohne Wenn und Aber unterbunden hätte. Dahingehend gibt es keine zwei Meinungen", so Polizeisprecher Andrzej Rydzik (34).

Mit dem Beamten sollte noch am Montag ein Gespräch geführt werden. Ihm drohen dienstrechtliche Konsequenzen.

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