Nach Erdrutsch mit mehreren Toten könnt Ihr hier bald wieder baden

Nachterstedt/Magdeburg - Fast zehn Jahre nach dem gigantischen Erdrutsch von Nachterstedt mit drei Toten hat das Landesbergamt den Concordia See teilweise wieder freigegeben.

Dieser Kran musste nach einem erneuten Erdrutsch 2016 per Fernsteuerung geborgen werden. Der Fahrer rettete sich mit einem Sprung.
Dieser Kran musste nach einem erneuten Erdrutsch 2016 per Fernsteuerung geborgen werden. Der Fahrer rettete sich mit einem Sprung.  © Jens Wolf/dpa

Damit sei die touristische Nutzung des gefluteten Tagebaurestlochs wieder in Sicht, teilte das Wirtschaftsministerium am Freitag in Magdeburg mit.

Der Badebetrieb am nördlichen Strandabschnitt könne voraussichtlich im Juli starten, dann solle eine Allgemeinverfügung des Salzlandkreises in Kraft treten.

Der Bergbausanierer LMBV (Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH) habe umfangreiche Sanierungs- und Sicherungsarbeiten durchgeführt.

Am 18. Juli 2009 waren in den Morgenstunden mehrere Millionen Kubikmeter Erdreich am Concordia See abgerutscht.

Mehrere Häuser stürzten am Südufer in die Tiefe.

Drei Bewohner starben. Zwei voneinander unabhängige Gutachter machten den sehr hohen Grundwasserdruck unterhalb des Rutschungsbereichs als Ursache aus.

Der rund 350 Hektar große See war nach 1990 aus einem früheren Braunkohletagebau entstanden, indem das riesige Loch geflutet wurde. Nach dem Erdrutsch 2009 waren dort 2016 weitere Erdmassen ins Rutschen gekommen. Der Fahrer eines Baufahrzeugs konnte sich retten. Der See war seit dem Unglück 2009 für jegliche touristische Nutzung gesperrt.

Die Stadt Seeland hat laut Ministerium nun einen Masterplan für die touristische Nutzung des Sees erarbeitet. Im Fokus lägen zunächst Tagesgäste und Ausflügler aus der Region sowie dem Harz, in Kombination mit einem großen Abenteuerspielplatz in der Nähe.

Zehn Jahre nach dem Unglück kann im Concordia See ab Juli gebadet werden.
Zehn Jahre nach dem Unglück kann im Concordia See ab Juli gebadet werden.  © Jens Wolf/dpa
Dutzende Meter tief stürzten Trümmer mehrerer Häuser 2009 in die Tiefe.
Dutzende Meter tief stürzten Trümmer mehrerer Häuser 2009 in die Tiefe.  © Jens Wolf/dpa
Drei Anwohner starben 2009.
Drei Anwohner starben 2009.  © Jens Wolf/dpa