Aus Berlin, über Umwege in die Premier League: Die besondere Geschichte des Dennis Srbeny!

Berlin/Norwich - Das "Wunder von Norwich City" begeistert derzeit die große Fußballwelt. Das Team, gespickt mit einigen deutschen Spielern, stieg sensationell in die höchste englische Spielklasse auf. Einer der "Germans" ist gebürtiger Berliner und erlebte innerhalb kürzester Zeit den steilen Karrieresprung aus der Regionalliga in die Premier League.

Beste Kumpels: Dennis Srbeny (l.) und BVB-Star Maximilian Philipp spielten zusammen bei Tennis Borussia. (Foto aus 2016)
Beste Kumpels: Dennis Srbeny (l.) und BVB-Star Maximilian Philipp spielten zusammen bei Tennis Borussia. (Foto aus 2016)  © Instagram Screenshot Maximilian Philipp

Bevor Dennis Srbeny (25) den sensationellen Aufstieg mit Norwich feierte, durchlebte der gebürtige Berliner eine turbulente Karriere, die mit dem Erreichen der höchsten englischen Spielklasse vorerst den Höhepunkt fand.

Das Fußballspielen erlernte der Rechtsfuß in der Jugend-Abteilung des Weddinger Traditionsverein BSC Rehberge.

Schon im jungen Alter stach der flexibel einsetzbare Offensivspieler aus seiner Mannschaft heraus, erzielte massig Tore, betrieb regelmäßig Eigenwerbung und empfahl sich für größere Vereine der Hauptstadt.

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Im Alter von 14 Jahren verließ er Rehberge, um in Charlottenburg den nächsten Karriereschritt zu packen.

Beim Kult-Club Tennis Borussia schnupperte Srbeny erstmals Bundesliga-Luft (U17) und spielte mit einem späteren BVB-Star zusammen. In Maximilian Philipp fand der Stürmer nicht nur einen kongenialen Partner, sondern auch einen Freund, der seinen Weg bis heute begleitet.

Während Philipps Weg nach der gemeinsamen TeBe-Zeit über Energie Cottbus zum Bundesligist SC Freiburg führte, wechselte Srbeny mit 17 Jahren zu Hertha 03 Zehlendorf.

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Für Hansa Rostock gab Dennis Srbeny sein Drittliga-Debüt.
Für Hansa Rostock gab Dennis Srbeny sein Drittliga-Debüt.  © DPA

Nach zwei Jahren in der A-Jugend war am Ernst-Reuter-Sportfeld Schluss und er folgte dem Ruf der "Kogge". Bei Hansa Rostock durfte sich Srbeny erstmals im bezahlten Fußball präsentieren.

Eigentlich geholt für Hansas Reserve, sammelte der schnelle Rechtsfuß im zweiten Jahr Drittliga-Erfahrung, erzielte in 18 Spielen ein Tor und bereitete 3 Buden vor.

Srbeny zog es nach zwei lehrreichen Jahren in Rostock zurück in die Heimat, wo er sich dem ambitionierten Traditionsverein BFC Dynamo anschloss (Saison 2015/2016).

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Somit scheiterte im Alter von 21 Jahren der erste kleinere Sprung in den Profi-Fußball vorerst.

In der Regionalliga Nordost blühte der Berliner dann endlich auf, schoss in der ersten Saison zehn Tore, avancierte zum Publikumsliebling und empfahl sich durch starke Leistungen für höhere Aufgaben.

Trotz großem Interesse vieler Drittligisten entschied sich Srbeny für ein weiteres Jahr in der Hauptstadt. Im darauffolgenden Jahr gewann er mit dem BFC den Berliner Pokal und erzielte überragende 18 Saisontore in der Regionalliga.

Vom Dynamo-Publikumsliebling bis hin zum Premier League-Spieler?

Für Norwich City erzielte der Mittelstürmer diese Saison in 15 Einsätzen einen Treffer.
Für Norwich City erzielte der Mittelstürmer diese Saison in 15 Einsätzen einen Treffer.  © imago images / Focus Images

Der DDR-Rekordmeister versuchte den treffsicheren Stürmer (65 Spiele für den BFC, 32 Tore) nochmals zu halten.

Selbst der Dynamo-Anhang setzte sich kreativ ein, richtete ein sogenanntes "Bomber-Konto" ein auf das jeder Unterstüzer einzahlen konnte, um ihren Verein beim Srbeny-Verbleib finanziell zu unterstützen.

Auch er hätte sich auch vorstellen können bei Dynamo zu bleiben, dennoch entschied sich der spieltstarke Mittelstürmer nochmals den Traum vom Profifußball aufleben zu lassen. Nächste Station: Drittligist SC Paderborn 07 (2017/2018).

Bei den Ostwestfalen ging dann der "Srbenysche Stern" endgültig auf.

Während sein bester Kumpel Phillipp zum großen BVB wechselte und die Bundesliga ordentlich aufmischte, ballerte der Ex-Rostocker den SCP an die Tabellenspitze (späterer Aufstieg). Mit 17 Scorerpunkten (9 Tore, 8 Vorlagen) in 15 Partien war Srbeny hauptverantwortlich für den steilen Aufstieg der Paderborner.

Gleichbedeutend mit seiner erfolgreichen Torqoute spielte er sich ins Blickfeld der größeren Vereine. Norwich Citys deutscher Trainer Daniel Farke überzeugte Srbeny nach nur einem halben Jahr Paderborn zu verlassen und für eine Ablöse von 1,5 Millionen in die zweite englische Liga zu wechseln. Im Dezember 2017 unterschrieb der Angreifer seinen bisher größten Vertrag und war endlich im hoch bezahlten Profi-Fußball angekommen. 18 Monate später feierte der Stürmer den wohl größten sportlichen Erfolg, den Aufstieg in die Premier League.

Für Srbeny verliefen die eineinhalb Jahre eher durchwachsen, in 34 Spielen erzielte er vier Tore. In der Aufstiegs-Saison blieb ihm oft die Reservisten-Rolle. Dennoch ist Srbenys unglaublich turbulenter Werdegang eine besondere Geschichte, die so wahrscheinlich nur der Fußball schreibt.

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