"Herzogin Garten" ist eröffnet, doch das Ringen um die grüne Oase geht weiter

Dresden - Endlich Lustwandeln im "Herzogin Garten": In den Sommermonaten können Dresdner täglich von 8 bis 19 Uhr durch die historische Parkanlage spazieren. Grünen-Stadtrat Thomas Löser (47) will, dass das auch so bleibt.

Ein Blick auf den nach historischem Vorbild errichteten "Herzogin Garten" mit Orangerie.
Ein Blick auf den nach historischem Vorbild errichteten "Herzogin Garten" mit Orangerie.  © Steffen Füssel

"Ich habe ihn persönlich aufgeschlossen", sagt Reinhard Saal (68), der die Anlage nach historischem Vorbild für rund sechs Millionen Euro wieder herrichten ließ.

"Herrn Saal gebührt große Anerkennung für das, was er hier geleistet hat", so Löser. Der Grünen-Chef will sich dafür einsetzen, dass der "Herzogin Garten" zukünftig dauerhaft (und kostenlos) für die Allgemeinheit zugänglich bleibt.

Löser will die öffentliche Nutzung durch einen entsprechenden Antrag im Stadtrat sicherstellen.

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Mitte Juli hatte Reinhard Saal überraschend angekündigt, Orangerie und den dazugehörigen Park verkaufen zu wollen - Letzteren zum symbolischen Preis von einem Euro.

Das rief Kritiker auf den Plan, darunter Stadtrat Tilo Wirtz (52, Linke). Der warf dem Investor vor, sich vorm Unterhalt des Parks zu drücken.

Am Rande der Parkanlage ließ Investor Reinhard Saal (68) einen kleinen Spielplatz bauen.
Am Rande der Parkanlage ließ Investor Reinhard Saal (68) einen kleinen Spielplatz bauen.  © Steffen Füssel

"Absoluter Blödsinn", sagt Saal. "Ich bin noch fünf Jahre in der Haftung und habe mich noch nie meiner Verantwortung entzogen."

Die Saal GmbH wurde vertraglich dazu verpflichtet, den Park tagsüber für die Allgemeinheit zu öffnen. Löser kann sich indes vorstellen, dass Dresden die Anlage einmal erwirbt: "Die Stadt sollte auf jeden Fall mit Herrn Saal sprechen."

Aktuell sucht Saal nach einem Gärtner, der die 6 500 Quadratmeter große Grünfläche pflegt.

Am Wochenende trifft sich der Unternehmer dann mit Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (42, Grüne). Es soll unter anderem über die Zukunft seines Glas-Pavillons am Zwingerteich gesprochen werden. Die Genehmigung für den provisorischen Bau läuft in diesem Jahr aus. Saal will auf dem Grundstück ein Wohn- und Geschäftshaus bauen.

Laut Landesamt für Denkmalpflege darf die Fläche jedoch nicht bebaut werden. Der Investor hofft, zusammen mit der Stadt möglichst bald eine Lösung zu finden.

Seit vergangenen Freitag stehen die Tore zu dem Gelände an der Ostra-Allee tagsüber offen.
Seit vergangenen Freitag stehen die Tore zu dem Gelände an der Ostra-Allee tagsüber offen.  © Steffen Füssel
Stadtrat Thomas Löser (47, Grüne): "Der Park muss öffentlich zugänglich bleiben - und zwar dauerhaft!"
Stadtrat Thomas Löser (47, Grüne): "Der Park muss öffentlich zugänglich bleiben - und zwar dauerhaft!"  © Steffen Füssel

Titelfoto: Steffen Füssel

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