Dresdner Schloss bekommt ein Restaurant fürs Volk

Dresden – Der Pöbel musste früher draußen bleiben. Denn Kurfürst August und seine erlesenen Herrschaften zogen es vor, unter ihresgleichen zu dinieren.

Das Residenzschloss. In der Mitte rechts die Bauschilder der aktuellen Bauvorhaben, darunter das zum Restaurant.
Das Residenzschloss. In der Mitte rechts die Bauschilder der aktuellen Bauvorhaben, darunter das zum Restaurant.  © Ove Landgraf

Längst Geschichte. Denn schon bald bekommt Dresdens berühmtes Residenzschloss ein eigenes Restaurant. Das gab es so noch nie! Verantwortlich ist kein Geringerer als Star-Architekt Peter Kulka (81).

"Wo kann man denn hier richtig essen gehen?" Besucher des Schlosses stehen nach einem Rundgang ratlos da. Zwar gibt es das kleine Café. "Aber eine richtige Gastronomie ist nicht vorhanden", räumt auch das Finanzministerium ein. Dessen Tochter, das Sächsische Immobilien- und Baumanagement (SIB), ist für das Schloss zuständig.

"Das Restaurant kommt in den Ostflügel im östlichen Teil des Nordflügels ins Erdgeschoss", so ein Sprecher des Ministeriums. "Es ist eine Fläche von etwa 270 Quadratmetern vorgesehen.

Der Bereich befindet sich in spätgotischen Räumen und würde circa 85 Besucher aufnehmen." Das Ganze gehöre zum dritten Bauabschnitt des Ostflügels (28,8 Millionen Euro). "Der Rohbau soll möglichst Ende 2018/Anfang 2019 beginnen", verlautet aus dem Ministerium.

Ein Problem gibt es allerdings noch: Wer künftig zum Restaurant will, muss durch den Großen Schlosshof. Der aber wird wohl erst Anfang 2023 fertig, das Restaurant eher. Darum sind für den Schlosshof Sonderlösungen wie vorgezogene Bauabschnitte in Prüfung.

Dafür glühen in den SIB- und Kulka-Büros die Stifte. Für Professor Kulka ist das Schloss sowieso kein Neuland: Von ihm stammt bereits die gläserne Kuppel über dem Eingangsbereich, aber auch das Design zahlreicher Ausstellungsräume.

Star-Architekt Peter Kulka (81).
Star-Architekt Peter Kulka (81).  © Petra Hornig
Zu Augusts Zeiten undenkbar. So könnte das Restaurant einmal aussehen.
Zu Augusts Zeiten undenkbar. So könnte das Restaurant einmal aussehen.  © SIB