Todesmutter von Dresden: Ihre Kollegen leisteten erste Hilfe

Dresden - Hätte die Tragödie von Prohlis eher entdeckt, vielleicht sogar verhindert werden können? Neue Details zeigen, dass die Leiden der Todesmutter Manja B. (36) schon frühzeitig bemerkt worden. Mit dem grausamen Hintergrund hatte aber wohl niemand gerechnet.

Noch immer herrscht in Prohlis Anteilnahme für den Tod des verstorbenen Mädchens.
Noch immer herrscht in Prohlis Anteilnahme für den Tod des verstorbenen Mädchens.  © Eric Münch

Die Ermittler gehen davon aus, dass Manja B. das Mädchen in den frühen Morgenstunden im Keller ihres Wohnhauses auf die Welt brachte, dann den Säugling nahe des Kaufparks Nickern ablegte, wo dieser erst Stunden später tot aufgefunden wurde (TAG24 berichtete).

Doch während sie später auf dem Weihnachtsmarkt des Kaufparks in einem Volkskunst-Stand arbeitete, verlor sie immer wieder Blut, verschwand auf der Toilette. Sie versuchte dennoch weiterzuarbeiten, bis sie gegen 13.30 Uhr schließlich in der Hütte zusammenbrach.

Kollegen deckten sie mit Planen ab, leisteten Hilfe, alarmierten den Arzt. Erst im Krankenhaus kam heraus, dass die dreifache Mutter eine Niederkunft hinter sich hatte.

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Noch einmal vergingen Stunden bis Manja B. den Ermittlerin verriet, wo sie das Mädchen abgelegt hatte.

Mittlerweile wurde die gelernte Köchin in das Chemnitzer Frauengefängnis verlegt (TAG24 berichtete). Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Totschlags durch Unterlassung.

Die Polizei fand den Säugling erst in der Nacht.
Die Polizei fand den Säugling erst in der Nacht.  © xcitepress/Imago Images/Christian Essler
Manja B. (36) sitzt nun in Untersuchungshaft.
Manja B. (36) sitzt nun in Untersuchungshaft.  © privat

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