Der Bergbau kehrt ins Erzgebirge zurück 

Zinnabbau im Besucherbergwerk „Zinnkammern“ in Pöhla: Ab 2019 macht die Firma 
SME wieder ernst mit dem Bergbau.
Zinnabbau im Besucherbergwerk „Zinnkammern“ in Pöhla: Ab 2019 macht die Firma SME wieder ernst mit dem Bergbau.  © Uwe Meinhold

Pöhla/Grabenstein - Der Bergbau kommt zurück ins Erzgebirge. Nach der Flussspatgrube Niederschlag (seit 2013) will die Firma SME (Sachsen Mineralien und Exploration) ab 2019 Wolfram, Zinn und andere Erze in Pöhla/Globenstein aus der Erde holen. Ein Millionen-Schatz.

Die Vorkommen bei Schwarzenberg sind seit 1957 bekannt. Kurz vor der Wende holte die DDR 12.000 Tonnen Wolfram und Zinn aus dem Berg.

Danach stockte die Produktion. 

Dabei liegt der größte Schatz noch unter Tage: 22.000 Tonnen Wolfram (hart wie Diamant), 20.000 Tonnen Zinn (unverzichtbar als Lötzinn in der Elektronik), 70.000 Tonnen Flussspat (zur Metallverhüttung) und 204 Tonnen Indium (in jeder LED-Anzeige, Computer, Handy oder Digitalkamera). 

Bald heißt es wieder "Glück auf!" im Erzgebirge.
Bald heißt es wieder "Glück auf!" im Erzgebirge.  © Uwe Meinhold

Dazu Magnetit, Silber und Zink.

Jetzt gibt es neue Abbautechniken - und Investoren im Boot der Firma SME aus Halsbrücke.

Die macht ab Montag das Baufeld frei. Der Förderturm für einen Erkundungsschacht folgt im Frühjahr. Nach Genehmigung und Bau von Rampen geht es 2019 unter Tage.

SME-Vorstand Andreas Reissner (31), auch Chef der Freiberger Entsorgungsfirma Pyral, ist gespannt auf den Neustart im Bergbau: „Unser größtes Problem wird die Gewinnung von geplanten 150 Mitarbeitern. Seit einer Generation ist der Beruf des Bergmanns hier fast ausgestorben.“

Fast. Immerhin bildet eine Berufsschule in Freiberg seit 2004 wieder Bergleute aus.