Die etwas andere Zuckertüte: Tipps und Ideen

Von Gina Gadis

Frankfurt am Main - Es ist wieder soweit: Die Schule geht los! Die meisten Kinder erwarten den Tag der Schuleinführung mit großer Vorfreude, weil sie dann endlich zu den "Großen" gehören und es traditionell die Schultüte(n) voller Geschenke und Süßigkeiten gibt. Dass dafür in ärmeren Ländern Kinder arbeiten müssen, Wälder abgeholzt werden und unsere Umwelt leidet, ist den meisten wahrscheinlich nicht bewusst. Doch es geht auch anders..

Tipps für nachhaltige und faire Geschenke zur Schuleinführung

Am Montag beginnt wieder für viele Kinder der "Ernst des Lebens". Beim Versüßen der Einschulung hilft eine Zuckertüte - nur nachhaltig sollte sie sein (Symbolbild).
Am Montag beginnt wieder für viele Kinder der "Ernst des Lebens". Beim Versüßen der Einschulung hilft eine Zuckertüte - nur nachhaltig sollte sie sein (Symbolbild).  © 123RF/kzenon

Schon alleine die Zuckertüte selbst kann man ganz einfach aus recyceltem Material und altem Stoff (z.B. ein ausrangiertes T-Shirt) basteln.

Wem das zu anstrengend ist, der sollte vor dem Neukauf auf jeden Fall die Secondhand-Lösung in Erwägung ziehen, entweder über eBay-Kleinanzeigen oder vielleicht hat man ja noch eine alte Schultüte im Keller oder auf dem Dachboden?

Zuckertüten aufzuheben oder weiter zu verschenken schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

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Auch beim Thema Süßigkeiten lohnt sich die Suche nach Rezepten zum Selbermachen zum Beispiel von Müsli-Riegeln oder Energy Balls.

Ansonsten wird man mit Sicherheit fündig im nächsten verpackungslosen Geschäft oder sollte zumindest nach Bio, Fairtrade oder veganen Süßigkeiten Ausschau halten (z.B. Im Drogeriemarkt).

Kommen wir zu den nützlichen Geschenken: Alle benötigten Utensilien für die Schule gibt es selbstverständlich auch aus nachhaltigen Materialien und fairen Produktionen.

Beispielsweise der Onlineshop memolife deckt Schul- und Bürobedarf ab. Hier sind nicht nur alle Produkte umweltschonend, die Pakete werden auch klimaneutral oder in wiederbenutzbaren Boxen, die man kostenfrei zurückschicken kann, versendet. Selbst die nicht mehr gebrauchten Artikel können zum Recycling einfach an memolife zurückgesendet werden.

Textmarker als Buntstift und nachfüllbare Filzstifte

Textmarker gibt es auch als Buntstifte.
Textmarker gibt es auch als Buntstifte.  © Plush Design Studio

Aber auch im normalen Schreibhandel findet man anhand von Siegeln umwelt- und gesundheitsverträgliche Produkte. Gerade beim Kauf von Schulheften, Blöcken, etc. sollte unbedingt auf das "Blauer Engel"- Siegel geachtet werden, um wirklich recyceltes Papier zu erhalten.

Stifte ohne Gifte zeichnen sich durch die DIN EN-71, das FSC-Siegel oder auch das CE-Zeichen aus - das Gleiche gilt für Wassermalfarben.

Die Marke Sprout bietet sogar Stifte an, in deren Ende eine abbaubare Samenkapsel steckt, aus welcher Pflanzen wachsen können, wenn der Reststift eingepflanzt und gegossen wird.

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Textmarker gibt es als Buntstift-Variante mit austauschbaren Minen oder nachfüllbar, z.B. von Edding (Ecoline Highlighter). Auch Füller mit wiederauffüllbaren Tanks und Filzstifte, die man mit Wasser nachfüllen kann, schonen die Umwelt. Selbst Wachsmalstifte gibt es aus ungiftigem Bienenwachs mit Papierhülle. Bei Buntstiften sollte man auf Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft achten und die unlackierte Variante wählen, da Kinder gerne auf Stiften herumkauen.

Spitzer und Lineale aus Holz oder Metall sind eine langlebige Alternative zu denen aus Plastik. Radiergummis sollten aus Naturkautschuk (z.B. Die Blau-Roten), PVC-frei oder aus schadstofffreiem Thermoplastik sein. Ebenso beim Kauf von Klebstoffen unbedingt auf die Kennzeichnung "lösemittelfrei"/"ohne Lösemittel" achten.

Generell gilt: Lieber auf qualitativ hochwertigere Produkte achten, da ansonsten ständig Utensilien neu gekauft werden müssen. Billige Aktionsware aus dem Discounter meiden, da diese meistens einen langen Weg hinter sich legen muss und die Qualität sehr fragwürdig ist.

Recycelte Schulranzen und selbstgenähte Turnbeutel

Auch Schulranzen gibt es aus recyceltem Material (Symbolbild).
Auch Schulranzen gibt es aus recyceltem Material (Symbolbild).  © 123RF/tan4ikk

Weitere nützliche Geschenke sind Trinkflaschen und Brotdosen; Entweder aus Glas mit Schutzhülle, aus Metall, BPA-freiem- oder Bioplastik. Bienenwachstücher sind eine gute und wiederverwendbare Alternative zu Backpapier, Frischhalte- und Alu-Folie.

Wer bis jetzt noch kein Federmäppchen oder Schulranzen gekauft hat, sollte sich auf jeden Fall mal bei Satch oder Ergobag umschauen.

Beide produzieren nachhaltig aus recycelten PET-Flaschen. Die Produkte sind mit dem Fair-Wear-Siegel ausgestattet und kommen ohne umweltschädliche Substanzen aus. Wenn jemandem die Rucksäcke zu teuer sind, findet er sie bestimmt auch im Secondhand-Laden oder bei eBay-Kleinanzeigen.

Sportbeutel und Schutzhüllen für Hefte oder Bücher kann man super aus Stoff selber machen und so für ein sehr individuelles und persönliches Geschenk sorgen, das lange erhalten bleibt.

Wer dem Schulanfänger noch eine Lektüre zum Lesen mitgeben möchte, kann mit Büchern wie "Müll – Alles über die lästigste Sache der Welt" von Gerda Raidt, "Hörst du wie die Bäume sprechen? Eine kleine Entdeckungsreise durch den Wald" von Peter Wohlleben oder "Benny Blu - Umweltschutz" von Nicola Herbst schon das Umwelt-Bewusstsein und das Verständnis für Ressourcen wecken.

Selbst wenn es nur eine dieser Ideen in die Schultüte schafft, ist unserem Planeten schon ein bisschen geholfen. Und wer weiß, welchen positiven Einfluss nachhaltige Geschenke zum Schulbeginn auf das Bewusstsein des Kindes und seiner Mitmenschen haben ...

Hier geht es zu den anderen Nachhaltigkeits-Kolumnen von Gina Gadis

Über die Kolumnistin

Gina Gadis engagiert sich für Umweltschutz.
Gina Gadis engagiert sich für Umweltschutz.  © Gina Gadis

Gina (25) ist geboren in Dresden, studierte in Freiberg Wirtschaftsingenieurwesen. Zwischen ihrem Bachelor und dem Master ging sie auf Reisen.

Knapp zwei Jahre bereiste Gina die Welt, 10 Monate davon war sie in Asien unterwegs. Hier kam es zu der Initialzündung. Denn vielerorts in Asien sind die Menschen nicht mehr Herr über die Vermüllung ihre Orte.

Gina sammelte schon auf ihrer Reise Müll ein, öffentlichkeitswirksam begeisterte sie auch immer mehr Menschen in ihrer Heimat für das Thema.

Als sie zurück nach Deutschland kam (aktuell Masterstudentin in Darmstadt), verfolgte sie weiter die Müll-Thematik und schreibt nun unter anderem diese Kolumne für TAG24.

Titelfoto: Montage: Gina Gadis, 123rf/kzenon

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