Analyse: Die günstigsten Pendler-Orte rund um Köln

Köln - Steigende Mieten in Köln und zu wenige bezahlbare Wohnungen: Wer in Köln keine Wohnung findet, muss häufig aus dem Umland zur Arbeit nach Köln pendeln. Eine neue Wohnanalyse aus dem "Postbank Wohnatlas 2019" zeigt, welche Orte sich für Pendler nach Köln langfristig bezahlt machen.

Die Stadt Köln zieht viele Menschen an. Dadurch wird Wohnraum teurer.
Die Stadt Köln zieht viele Menschen an. Dadurch wird Wohnraum teurer.  © 123RF

Fakt ist: Eigentumswohnungen in Köln kosteten 2018 im Schnitt knapp 3600 Euro pro Quadratmeter, die Preise sind innerhalb eines Jahres um 7 Prozent gestiegen. Die Tendenz zeigt weiter nach oben!

Da lohnt ein Preisvergleich für Immobilien im Kölner Umland, die häufig günstiger sind. Gleichzeitig müssen Pendler hier mehr Geld für die Fahrt per Auto oder Zug in die Stadt ausgeben.

Laut Sonderanalyse aus dem "Postbank Wohnatlas 2019", die TAG24 vorliegt, sind insbesondere Hürth, Leverkusen und Pulheim als Pendlerstädte rund um Köln geeignet.

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Die Analyse zeigt mit einer Beispielrechnung, wie viele Jahre das Pendlerleben im Kölner Umland günstiger ist, als das Leben im teureren Köln mit höheren Immobilienpreisen.

Folgende Zahlen nennen den Vorteil in Jahren für einen Pendler per ÖPNV nach Köln:

  • Hürth, 42,7 Jahre
  • Leverkusen, 31,6 Jahre
  • Pulheim, 31,5 Jahre
  • Brühl, Rheinland, 31,5 Jahre
  • Dormagen, 27,8 Jahre
  • Troisdorf, 23,5 Jahre

Folgende Zahlen nennen den Vorteil in Jahren für einen Pendler per Auto nach Köln:

  • Hürth, 18,9 Jahre
  • Leverkusen, 16,7 Jahre
  • Pulheim, 15,3 Jahre
  • Brühl, Rheinland, 13,8 Jahre
  • Dormagen, 12,9 Jahre
  • Troisdorf, 11,5 Jahre

Die errechneten Jahreswerte beziehen sich auf eine Modellrechnung. Als Basis wurde eine 70-Quadratmeter-Wohnung in Köln und der jeweiligen Stadt im Umland betrachtet.

Die Pendelkosten beziehen sich auf 220 Pendeltage pro Jahr in die Kölner Innenstadt. Zusätzlich wurde der Zeitaufwand und der Lohn in Köln eingerechnet.

Wesseling und Frechen nicht schnell erreichbar

Viele Pendler fahren mit dem Auto nach Köln zur Arbeit.
Viele Pendler fahren mit dem Auto nach Köln zur Arbeit.  © 123RF

Im Ergebnis der Analyse der Postbank ist Hürth für Pendler besonders lukrativ. Hier kostet der Quadratmeter im Schnitt 1500 Euro weniger als in Köln. Zusätzlich ist die ÖPNV-Anbindung mit 11 Minuten sehr schnell. Auch mit dem Auto benötigen Pendler nur 20 Minuten.

Laut Analyse könnten Pendler somit 42,7 Jahre von Hürth nach Köln pendeln, bevor die Ersparnis einer günstigeren Immobilie in Hürth aufgezehrt wurde.

Für Leverkusen liegt der Preisvorteil bei rund 31,5 Jahren, wenn Pendler per ÖPNV nach Köln pendeln. Auf Platz 3 dieser Liste landet Pulheim.

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Gemein haben übrigens nahezu alle Pendlerstädte, das die Verbindung mit Bus und Bahn deutlich schneller als mit dem Auto ist. Hierbei geht Berechnung aber immer von einer direkten Strecke in die Kölner Innenstadt aus.

Letztlich lohnt sich der Pendlerweg vor allem für Arbeiter, die maximal 20 Minuten fahren. Ab Fahrtzeiten von 40 Minuten werden die Kosten schnell zu hoch.

Besonders schlecht als Pendlerorte eignen sich laut Postbank-Analyse übrigens Overrath, Heiligenhaus, Velbert und Wermelskirchen. Auch Frechen und Wesseling, die weniger weit weg von Köln liegen, sind für Pendler schlechter erreichbar. Das Fazit bleibt für Pendler individuell: Letztlich entscheidet der genaue Wohn- und Arbeitsort, welcher Weg sich lohnt und wie gut die jeweilige Verkehrsanbindung ist.

Die Tabelle zeigt die Vorteile in Jahren für Pendler aus verschiedenen Orten aus dem Kölner Umland.
Die Tabelle zeigt die Vorteile in Jahren für Pendler aus verschiedenen Orten aus dem Kölner Umland.  © Postbank/Wohnatlas2019/pr
Laut Analyse lohnt sich für nahezu alle geprüften Orte rund um Köln der ÖPNV als schnelleres Transportmittel.
Laut Analyse lohnt sich für nahezu alle geprüften Orte rund um Köln der ÖPNV als schnelleres Transportmittel.  © DPA

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