Fukushima-Atomunglück: Brennstäbe bleiben noch jahrelang in Reaktoren

Tokio (Japan) - Japans Regierung will die Entsorgung der verbleibenden Brennstäbe aus den beim Atomunglück von Fukushima beschädigten Reaktoren aus Sicherheitsgründen um mehrere Jahre verschieben.

Die noch immer wachsende Menge an verseuchtem und leicht radioaktivem Wasser im zerstörten Atomkraftwerk Fukushima Daiichi wird in etwa 900 riesigen Tanks gelagert.
Die noch immer wachsende Menge an verseuchtem und leicht radioaktivem Wasser im zerstörten Atomkraftwerk Fukushima Daiichi wird in etwa 900 riesigen Tanks gelagert.  © dpa/Pablo M. Diez/Diario ABC Pool/AP

Die Betreiberfirma Tepco sei angewiesen worden, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu erhöhen, teilte die Regierung in Tokio am Freitag mit.

Demnach soll sie frühestens 2024 mit der Entfernung der Brennstäbe aus den Reaktoren 1 und 2 des havarierten Atomkraftwerks beginnen. Die abgebrannten Brennelemente im Reaktor 4 sind bereits entfernt worden.

Im Kraftwerk Fukushima Daiichi im Nordosten des Inselreiches war es am 11. März 2011 in Folge eines gewaltigen Tsunamis zu einem Gau, einem Größten Anzunehmenden Unfall, gekommen.

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Als Folge der Kernschmelzen in drei Fukushima-Reaktoren mussten damals rund 160.000 Anwohner fliehen. Tausende konnten wegen der Strahlenbelastung noch immer nicht zurückkehren. Es war die schlimmste Atomkatastrophe seit dem Unfall in Tschernobyl 1986.

Die Entfernung der Brennstäbe gilt als größte Herausforderung der Aufräumarbeiten. Bis März 2032 sollen alle 4741 abgebrannten Brennstäbe in den insgesamt sechs Reaktoren des Atomkraftwerks entfernt werden.

Die Entsorgung der gesamten Anlage soll rund vier Jahrzehnte dauern.

"Es handelt sich um einen sehr schwierigen Prozess, und es ist schwer abzusehen, was zu erwarten ist. Das Wichtigste ist die Sicherheit der Arbeiter und der umliegenden Gegend", sagte Industrieminister Hiroshi Kajiyama auf einer Pressekonferenz am heutigen Freitag.

Am 23. März 2011 arbeiteten Ermittler den Gau vor Ort auf.
Am 23. März 2011 arbeiteten Ermittler den Gau vor Ort auf.  © AFP PHOTO / HO / TEPCO via JIJI PRESS

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