Kind (5) von Eltern in Katzenkäfig gehalten und zu Tode gequält

Singapur - Ridzuan Mega Abdul Rahman (27) und Azlin Arujunah (27) sollen ihren kleinen Sohn über Monate hinweg in einer kleinen Katzenbox gehalten haben und ihn zu Tode gequält haben. Im November begann der Mordprozess.

Mit fünf Jahren verstarb der Junge im Krankenhaus. (Symbilbild)
Mit fünf Jahren verstarb der Junge im Krankenhaus. (Symbilbild)  © 123RF/Elena Nichizhenova

Bei ihren Übergriffen auf ihr Kind sollen Ridzuan Mega Abdul Rahman (27) und Azlin Arujunah (27) kaum eine Grausamkeit ausgelassen haben.

Letztendlich starb der kleine Junge wohl an Verbrühungen, die ihm seine Eltern im Oktober 2016 zugefügt haben, berichtet "The Straits Times".

Über ein Jahr lang sollen sie ihren Sohn wegen unterschiedlichster Vergehen, wie Ungehorsam, Lügen oder "Diebstahl" brutal bestraft haben.

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Unter anderem sollen die beiden 27-Jährigen ihren Sohn vier Mal mit Wasser aus einem Wasserkocher übergossen haben, mit einer Zange gezwickt, mit heißen Löffeln traktiert und einem Besen geschlagen haben.

Um den ganzen Grausamkeiten die Krone aufzusetzen, sollen sie ihr Kind dann auch noch in einen Katzenkäfig eingesperrt haben. Das sind mal Erziehungsmaßnahmen, die sich gewaschen haben!

Dass sie ihren Sohn misshandelt haben, leugnen die beiden 27-Jährigen nicht. Allerdings behauptete die Mutter, sie hätte nicht gewusst, dass sie mit ihren harten Strafen ihren Sohn gefährdete. Sie wollte ihn nur disziplinieren.

Am Mittwoch sollten die beiden Eltern Ridzuan Mega Abdul Rahman (27) und Azlin Arujunah (27) vor Gericht aussagen, bevorzugten es aber aus strategischen Gründen lieber zu schweigen.

Erklärungsversuche für die Tat gibt es viele

Die Angeklagten sollen ihren Sohn unter anderem in einen Katzenkäfig gesteckt haben.
Die Angeklagten sollen ihren Sohn unter anderem in einen Katzenkäfig gesteckt haben.  © 123rf/Robert Hoetink

Die jeweiligen Psychiater der beiden Eltern äußerten sich dafür vor Gericht zu deren Verfassung.

So sollen beide jeweils an psychischen Erkrankungen leiden. Sie an einer Anpassungsstörung und einer "abnormen Persönlichkeit" die unsoziale Eigenschaften verursacht. Der Vater des Kindes leide unter anderem an pathologischem Jähzorn.

Eine Erklärung für die brutalen Übergriffe der Mutter wäre, dass sie innerhalb einer kurzen Zeit ihre Mutter und auch ihre Großmutter verloren hatte und ihr Mann sie betrog. Die Angriffe auf ihren Sohn sollen also eine Art Übersprungshandlung gewesen sein.

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Der angeklagte Vater gab indes an, er habe seinen Sohn geschlagen, um nicht seine Frau zu schlagen, so "The Straits Times". Misshandelt habe er sie aber wohl trotzdem.

Dass der Sohn nach seiner Geburt von Freunden großgezogen wurde und erst im Alter von vier Jahren zurück zu seiner Familie kam, soll die harten Strafen begünstigt haben, da die Mutter keine besondere Bindung zu dem Kind hatte.

Ihre anderen Kinder misshandelte sie nämlich nicht.

Töten wollten sie ihr Kind nicht

"Wie kann ich ein Kind töten? Schauen Sie sich nur meinen kleinen Körper an", so die 27-jährige Mutter. Und weiter: "Wenn ich die Absicht gehabt hätte, ihn zu töten, hätte ich auch meine anderen Kinder getötet. Aber alle meine anderen Kinder sind sicher und ich schlage sie nicht. Als Mutter würde ich es nicht wagen, mein eigenes Kind zu töten", sagte sie.

Hat sie aber.

Am 23. Oktober 2016 wurde der 5-Jährige so heftig verbrüht, dass er zusammenbrach. Erst sechs Stunden später brachten die Eltern ihren Sohn ins Krankenhaus, wo er dann schließlich verstarb.

Die Verhandlungen dauern weiter an. Ein Urteil wurde noch nicht gesprochen.

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