"Unzureichend" - Weltklimarat spricht Warnung aus!

Interlaken - Der sogenannte Weltklimarat hat am Montagnachmittag seine Abschlusserklärung vorgestellt, in der über 600 Vertreter aus Politik und Wissenschaft die Erkenntnisse zu den Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels darlegen.

Um das angestrebte Ziel einer maximalen Erderwärmung von 1,5 Grad Celsius noch zu erreichen, müssen die weltweiten Emissionen laut dem Weltklimarat bis 2030 um die Hälfte reduziert werden. (Symbolbild)
Um das angestrebte Ziel einer maximalen Erderwärmung von 1,5 Grad Celsius noch zu erreichen, müssen die weltweiten Emissionen laut dem Weltklimarat bis 2030 um die Hälfte reduziert werden. (Symbolbild)  © kyodo/dpa

Die offizielle Bezeichnung des Rates lautete "Intergovernmental Panel on Climate Change" (IPCC), doch aufgrund seiner globalen Aussagekraft erhielt das Gremium seinen Titel als "Weltklimarat".

Der am Montag vorgestellte "Synthese-Report" umfasst dabei die Ergebnisse aus insgesamt sechs Berichten seit 2015 und stellt das "letzte Kapitel des Beurteilungs-Zyklus" dar.

Wie also beurteilt der "Weltklimarat" die derzeitige Lage des Weltklimas und welche Handlungsmöglichkeiten schlägt er für die Zukunft vor?

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Obwohl die Pressekonferenz von massiven technischen Problemen begleitet wurde, konnte immerhin der IPCC-Vorsitzende Hoesung Lee (77) die Ergebnisse des Abschlussberichts störungsfrei vorstellen.

Einerseits begann die Präsentation mit einer dringlichen Warnung, die das Schlimmste befürchten lässt, andererseits gab dennoch Anlass zur Hoffnung.

Warnung, Hoffnung und Handlung!

Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz: Solche verheerenden Wetter-Extreme werden laut IPCC künftig weiter zunehmen. (Archivbild)
Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz: Solche verheerenden Wetter-Extreme werden laut IPCC künftig weiter zunehmen. (Archivbild)  © Boris Roessler/dpa

In seinem Abschlussbericht warnte der Weltklimarat, dass die derzeitige Geschwindigkeit und Größenordnung bei den Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels "unzureichend" seien. Die Herausforderung sei inzwischen sogar noch größer geworden, betonte Lee.

Während prognostiziert wird, dass Wetter-Extreme zusehends häufiger auftreten, bestehe die Herausforderung nun darin, die globalen Emissionen bis 2030 um die Hälfe zu reduzieren, um sich bei der angestrebten Erderwärmung um maximal 1,5 Grad einzupendeln.

Um diesen Wert zu erreichen, fordert der IPCC, die bisherigen Maßnahmen deutlich auszuweiten. Dabei gehe es vor allem auch um Fragen der Fairness und der Finanzierung, da ärmere Länder, die deutlich weniger zur Erderwärmung beigetragen haben, deutlich stärker unter den Folgen leiden würden.

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Fortschritte im Bereich der erneuerbaren Energien seien dabei die vielversprechendste Methode, eine Katastrophe noch abzuwenden.

Dass sich die Lage aber definitiv verschlimmern wird, zeigt der zweite vorgestellte Lösungsansatz des Weltklimarates.

Mit dem Klimawandel leben?

Hoesung Lee (77) ist seit 2015 Vorsitzender des IPCC. Er präsentierte den Abschlussbericht und warnte, dass die bisherigen Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels bei Weitem nicht ausreichen werden. (Archivbild)
Hoesung Lee (77) ist seit 2015 Vorsitzender des IPCC. Er präsentierte den Abschlussbericht und warnte, dass die bisherigen Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels bei Weitem nicht ausreichen werden. (Archivbild)  © Jung Yeon-je / AFP

So formulierten die Experten in dem Abschlussbericht den Vorschlag, neben den Maßnahmen zur aktiven Bekämpfung des Klimawandels, sich ebenfalls an die möglichen Folgen anzupassen.

"Klima-resistente Entwicklung" nannte der IPCC das Modell, das die Erdbevölkerung auf eine Ko-Existenz mit einer wärmeren Erde vorbereiten soll.

Abschließend wurde in dem Abschlussbericht verdeutlicht, dass unsere heute getroffenen Entscheidungen für Hunderte beziehungsweise Tausende Jahre "nachhallen" würden.

Titelfoto: Bildmontage: Kyodo/dpa, Boris Roessler/dpa

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