Stimmbänder durchtrennt, damit sie nicht bellen: 270 Hunde von illegaler Welpenfarm gerettet

Madrid - Die Bilder einer Polizei-Razzia in Madrid brechen einem das Herz! In der spanischen Hauptstadt stürmten die Beamten eine illegale Welpenfarm, in der hunderte Hundebabys in winzigen Käfigen kauerten. Manche von ihnen konnten nicht einmal mehr bellen, weil ihre Stimmbänder durchtrennt waren.

Die Hunde-Welpen waren unter sehr schlechten Bedingungen versteckt.
Die Hunde-Welpen waren unter sehr schlechten Bedingungen versteckt.  © Screenshot Instagram/Policía Nacional

Laut "El Pais" befreite die Polizei bei der Razzia am Stadtrand von Madrid 270 Welpen, etlichen waren die Stimmbänder entfernt worden. Die Behörden vermuten, dass die Kriminellen auf diese Weise verhindern wollten, dass Nachbarn durch lautes Bellen von dem Versteck etwas mitbekommen und der Tiermissbrauch auffliegen könnte.

Spezialisiert hatten sich die Täter auf die Zucht von Chihuahuas und Pommerschen Hütehunden. Kopf der Bande soll ein 1963 geborener Mann ohne Job sein. "Er hat davon gelebt", sagte der für Umweltverbrechen zuständige Polizei-Chef, Juan José Castro.

Nach Angaben der Polizei wurden die Hündchen für jeweils 1300 bis 3000 Euro verkauft. Das Geschäft mit den Vierbeinern sei "sehr lukrativ", sagte Castro. Der Gesamtwert der befreiten Hunde liege bei rund 300.000 Euro.

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Vermutlich verkauften die Schmuggler schon seit 1990 über 1400 Welpen, was ihnen Einnahmen von etwa zwei Millionen Euro bescherte.

Anonymer Hinweis an die Polizei

Auf die Schliche kam die Polizei der Verbrecherbande nach einer anonymen Beschwerde vor einem Jahr. Die Spur führte sie zunächst nach Portugal, wo aus einem Hund zwölf Rassehunde befreit wurden.

Ein weiteres geheimes Versteck befand sich in einem Haus in der spanischen Gemeinde Arganda del Rey, unweit von Madrid. Dort stellte die Polizei 258 Hunde sicher.

Hündinnen als "Gebärmaschinen" gehalten

Nach der Razzia in Madrid wurden insgesamt fünf Personen festgenommen: Neben dem Anführer auch dessen Ehefrau, eine gelernte Informatikerin, sowie zwei Tierärzte, die halfen, die Herkunft der Tiere zu verschleiern. Zur fünften Person sind bislang keine Details bekannt.

Alle werden wegen Tiermissbrauch, Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und Urkundenfälschung angeklagt.

Die Hunde wurden vorerst an die Tierschutzbehörde übergeben. Während einer tierärztlichen Untersuchung stellte ein Veterinär fest, dass ihre Stimmbänder durchtrennt worden waren. Die Polizei betonte, dass sich die Tiere "in sehr schlechten hygienischen Bedingungen befanden" und dass die Zucht "ohne tierärztliche Kontrolle" durchgeführt wurde. Das habe auch zu enormen Belastungen für die Hündinnen geführt, die nur für Geburten gehalten wurden.

Außerdem wurden zwei Tiere nur noch tot gefunden - eingefroren und in Zeitungspapier gewickelt.

Titelfoto: Screenshot Instagram/Twitter: Policía Nacional

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