Magdeburg - Auf den Tag genau vor 20 Jahren starb der Manager der Volksmusikgruppe "Kastelruther Spatzen" auf noch immer ungeklärte Weise. Nach der Ausstrahlung des Falls von Karlheinz Gross (†38) in der ZDF-Krimisendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" gingen bei der Polizei dutzende Anrufe ein. Auf eine heiße Spur warten die Ermittler aber noch immer.

"Insgesamt konnten wir 35 Anrufe bezüglich Karlheinz Gross zählen", sagte ein Sprecher der Magdeburger Polizei auf TAG24-Anfrage. Er sprach bewusst nicht etwa von Hinweisen: "Die überwiegende Zahl ist ins Leere verlaufen."

Unter anderem soll ein Anrufer behauptet haben, der offensichtliche Mord war ein Unfall (TAG24 berichtete). Diese These könnte für die Quetschverletzungen und Knochenbrüche am Körper des 38-Jährigen sprechen. Jedoch seien die Kopfverletzungen nicht durch einen Unfall entstanden. Auch sei der Fund- nicht der Tatort. Zudem habe Gross bei seinem Auffinden eine hohe Summe Bargeld bei sich gehabt, was wiederum eine Raubstraftat ausschließt.

Nach Eingang und Aufnahme der Anrufe sei laut des Sprechers bereits abzusehen gewesen, dass der Großteil keinen entscheidenden Durchbruch im Fall Karlheinz Gross bringen wird. "Es gab nur eine Handvoll Hinweise, für die mehr Ermittlungshandlungen vorgenommen werden mussten", so der Sprecher. Aber: Die erhoffte heiße Spur sei noch immer nicht dabei gewesen.

Der Manager der Südtiroler Volksmusikgruppe wurde am 6. März 1998 von einem Lkw-Fahrer in einem Magdeburger Industriegebiet mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen gefunden. Trotz einer Not-OP ist der 38-Jährige noch am selben Abend in einer Klinik verstorben. Gross blieb wegen der Panne einer ihrer Fahrzeuge in Magdeburg zurück, die Band reiste weiter zum nächsten Auftritt nach Essen.