Todesgefahr für Rinder! Wer verfüttert die giftige Eibe?

Von Anke Brod

Eilenburg - Daniel Richter aus Eilenburg im Landkreis Nordsachsen besitzt Rinder. Nun ist er in heller Panik - ein Unbekannter warf seinem Tierbestand hochgiftige Eibenzweige auf die Weide.

Vorsicht! Die Eibe ist leicht zu verwechseln mit Tannenzweigen.
Vorsicht! Die Eibe ist leicht zu verwechseln mit Tannenzweigen.  © privat

Auf Facebook schrieb er am 10. Februar alarmiert: "Unsere Rinder in Eilenburg- Ost wurden zum zweiten Mal mit Eibe gefüttert! Große Mengen wie von einem Heckenschnitt. Wer kann helfen? Diese Person muss dringend gestoppt werden!"

Das Verhalten des Unbekannten trifft auf blankes Unverständnis bei Daniel Richter: "Die Rinder sterben daran. Warum muss man hilflose Tiere so quälen? Wir haben jetzt auch Schilder angebracht."

Der Rinderhalter hofft, dass der Vorfall aus Unwissenheit geschah. Der besorgte Tierfreund warnt eindringlich vor dem hochgiftigen Nadelgehölz mit der roten Frucht - Eibe sei tödlich giftig für Pferde, Rinder und dergleichen.

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Daniel Richter nennt so einige Vergiftungserscheinungen, die da wären: Speichelfluss, Schaum vor dem Maul, weiterhin starke Entzündungen von Magen und Darm, Krämpfe, Durchfall oder auch Verstopfung.

Ferner litten die tierischen Patienten unter Blasenentzündungen, außerdem an Herz- und Kreislaufkollaps und Atemlähmung.

Die Eibe: Todbringendes Grün für Tier und Mensch

Am Dienstag erkundigte sich eine Spaziergängerin bei Daniel Richter nach dem Gesundheitszustand seiner geliebten Tiere. Fast täglich laufe sie an seiner Weide in Eilenburg vorbei. Dazu antwortete Daniel Richter: "Der Tierarzt war da. Eine hat Durchfall. Wir können nur hoffen, dass wir alles eingesammelt haben, bevor sie es gefressen haben. Hoffentlich war es die letzte Fütterung mit Eibe!"

"Die tödliche Dosis nach Aufnahme von Eibennadeln liegt für Pferde bei 100 bis 200 Gramm, der Tod kann bereits nach fünf Minuten eintreten", führt Richter auf und appelliert eindringlich: "Eibenschnitt darf unter keinen Umständen auf Weiden entsorgt werden!" Für Rinder sowie Kühe, Schafe und Ziegen liege die tödliche Dosis bei etwa 10 Gramm pro Kilo Körpergewicht.

"Der Tod tritt bei Rindern nach zwei Tagen ein", so der Tierhalter. Bei Hunden seien sogar schon 30 Gramm der Nadeln tödlich.

Auch Menschen, wie beispielsweise unbedacht spielende Kinder, können sich an der Eibe mit ihrer verlockend roten Frucht vergiften - man findet sie auf vielen Flächen in der Natur.

Rinderhalter Daniel Richter bangt um seine Tiere.
Rinderhalter Daniel Richter bangt um seine Tiere.  © privat

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