Nach Razzia gegen Rechts in Bautzen: Wie ticken Sachsens Rocker-Clubs?

Mit einem Großaufgebot kontrollierte die Polizei einen cluboffnen Abend der 
Rockerbande.
Mit einem Großaufgebot kontrollierte die Polizei einen cluboffnen Abend der Rockerbande.

Bautzen - Stolz die Farben tragen, doch innen braun? Die Welt der Rocker-Gruppen gilt zum großen Teil als unpolitisch. Doch die "Aryan Brotherhood Eastside“ zeigt nicht erst seit letztem Wochenende, dass es auch rechtsextreme Ausnahmen gibt. Nicht die einzigen Kuttenträger am rechten Rand.

Seit 2014 ist dem sächsischen Verfassungsschutz die Gruppe bekannt und wird beobachtet: "Die Zuordnung zum Rechtsextremismus ergibt sich aus ihrer ideologischen Ausrichtung und wird durch Namen und Symbolik unterstützt“, sagt Sprecherin Karin Keck (50).

Rund 15 Mitglieder sind bekannt, die Gruppe unterhält Kontakte zu den Hells Angels in Cottbus und deren Unterstützerclub "Red Devils“, zum Beispiel in Hoyerswerda.

Ein Mitglied der Aryan Brotherhood musste sich bei einer Großkontrolle 
filzen lassen.
Ein Mitglied der Aryan Brotherhood musste sich bei einer Großkontrolle filzen lassen.

Auch zu regionalen Neonazis bestehen Kontakte.

Vor seiner Zeit bei der Bruderschaft versuchte der Präsident der Gruppe Henning S. (39) zweimal erfolglos, für das Bürgerbündnis Bautzen in den Stadtrat einzuziehen.

Während Mitglieder der Aryan Brotherhood tatsächlich auf dem Motorrad unterwegs sind, sieht es bei der "Brigade 8“ anders aus.

Zwar sind auch deren Jungs in Rocker-Kutten unterwegs, wollen aber kein Motorradclub sein. Bis die Gemeinde es ihnen wegkaufte, hatte ein Chapter dieser Vereinigung ein eigenes Clubhaus in Weißwasser.

Das Innenministerium spricht von einer Mitgliederzahl im unteren zweistelligen Bereich.

Die Brigade arbeitet unter anderem mit der Neonazi-Partei "Der dritte Weg“ zusammen, nimmt regelmäßig an rechten Demos teil.