Nach Test mit 16.000 DVB-Fahrgästen: Das soll sich an der Super-Bahn ändern!

Dresden - Das Interesse war gewaltig. Rund 16.000 Dresdner haben sich das begehbare Modell der neuen Stadtbahnwagen im Verkehrsmuseum angesehen und insgesamt 2000 schriftliche Hinweise abgegeben.

So sieht die neue Straßenbahn aus, die schon im kommenden Jahr durch Dresden fahren soll.
So sieht die neue Straßenbahn aus, die schon im kommenden Jahr durch Dresden fahren soll.  © Norbert Neumann

Diese Zahlen bringen die Verantwortlichen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) zum Staunen: "Das ist ein halbes Fußballstadion. Das haben wir uns in den kühnsten Träumen nicht ausgemalt", sagt Vorstand Andreas Hemmersbach (51).

Die Resonanz war fast durchweg positiv. Besonders gelobt wurden das Design, die Panoramafenster und die Geräumigkeit.

An der einen oder anderen Stelle gab es aber auch Kritik (TAG24 berichtete). Am häufigsten haben sich die Besucher zu den neuen Sitzen geäußert, die nun überarbeitet werden sollen.

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Das betrifft auch die Steckdosen und USB-Anschlüsse, die es unter den Sitzen geben soll. Man überlege, ob die Steckdosen bei den kurzen Fahrten überhaupt Sinn machen, erklärt Hemmersbach.

Möglicherweise wird auf sie verzichtet. Damit würde sich auch das Problem der Kindersicherung lösen. Die USB-Anschlüsse sollen aber bleiben.

Einige der Veränderungen könnten dann auch zur Probe im Modell verbaut werden. Das steht mittlerweile im Straßenbahnmuseum und kann am 4. und 5. April das nächste Mal besichtigt werden.

DVB-Tester bemängeln noch mehr

Diese Sitze sorgen momentan noch für reichlich Unmut.
Diese Sitze sorgen momentan noch für reichlich Unmut.  © Norbert Neumann

Ein ganz wichtiges Thema für die Dresdner Straßenbahn-Tester waren in den vergangenen Wochen die neuen Sitze: So sollen im finalen Stadtbahnwagen die Sitze weniger hoch angebracht werden und die Kanten zum Gang in der Mitte abgeschrägt werden.

Dieser und verschiedene andere Punkte sind nun die Grundlage für weitere Abstimmungen zwischen den Verkehrsbetrieben und Straßenbahnbauer Bombardier.

So wurden beim Modell auch verschiedene "Fingerfallen" für Kinder gefunden. Besonders gefährlich scheint ein Spalt zu sein, der sich zwischen den Sitzen und der Außenwand befindet. Dieser wird versucht, zu beseitigen.

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Weiterhin sollen die Fahrgast-Informationsbildschirme weiter oben angebracht werden, eventuell sogar in der Dachverkleidung versenkt werden. So muss man beim Darunterstehen nicht den Kopf einziehen.

Weiter oben angebracht werden, soll ebenfalls der Türöffner. Am Modell war er vielen Testern viel zu weit unten und deshalb schlecht erreichbar.

Die LED-Streifen an den Außenseiten der Türen waren für viele der 16.000 Bahn-Modell-Besucher zu kurz. Sie werden eventuell verlängert. Es wird auch getestet, ob sie beim Schließen der Tür blinken, anstatt nur rot zu leuchten.

Die Länge der Haltestangen im Inneren der Bahn wurde ebenfalls als zu kurz empfunden. Daran befestigte Haltewunschtaster waren aufgrund einer zu geringen Anzahl schwer erreichbar.

Die Zielanzeige der Straßenbahn über dem Fahrer könnte ebenfalls noch angepasst werden. Denn die Endstation und Linien-Nummer war nicht immer erkennbar. Besser erkennbar werden dann auch die Piktogramme in der Bahn sein.

Die DVB informierten am Donnerstag ebenfalls über den Einsatz der neuen Straßenbahnen. So wird bis zur Auslieferung des ersten überbreiten Stadtbahnwagens die Strecke der Linie 2 vollständig befahrbar sein.

Auf der 1 und 3 rollen sie danach schon im Jahr 2022. Erst für 2025 wird ein Einsatz auf der Linie 7 geplant.

Auf diesen Linien und Strecken kann die neue Straßenbahn schon bald rollen.
Auf diesen Linien und Strecken kann die neue Straßenbahn schon bald rollen.  © DVB AG

Titelfoto: Norbert Neumann

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