Neuer Club für Dresden! Schon im Juli wird hier gefeiert

Dresden - Endlich, endlich zieht wieder Leben ins "Basteischlösschen" am Terrassenufer ein. Noch in diesem Sommer können hier Hochzeiten und Geburtstage (bis 65 Personen) gefeiert, auf der Terrasse zu Clubmusik Cocktails geschlürft und Sonnenuntergänge bewundert werden.

Clemens Lutz (48) will im Basteischlösschen die Musikbar "Kobalt" etablieren.
Clemens Lutz (48) will im Basteischlösschen die Musikbar "Kobalt" etablieren.  © Thomas Türpe

Möglich macht's Gastronom und "Kochsternstunden"-Erfinder Clemens Lutz (48). Seit dieser Woche ist er Mieter des "Basteischlösschens", das zusammen mit dem "Italienischen Dörfchen" von Maik Kosiol (52) für den Erbpächter bewirtschaftet wird.

Schon am 21. Juli will Lutz Eröffnung feiern. Bis dahin steckt er rund 100.000 Euro in eine Frischekur für das Schlösschen, das künftig "Kobalt" (nach dem berühmten Blau des Meissener Porzellans) heißen wird.

"Ich werde die Freitage und Samstage komplett für Feiern freihalten", so Lutz.

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Aber: Sonntags bis donnerstags (ab 17 Uhr) öffnet bei gutem Wetter für alle eine coole Musik-Bar. Dann ist die Selbstbedienungs-Terrasse mit 80 Plätzen bestuhlt, ein DJ legt Musik und Clemens Lutz am Grill auf.

Aus dem Barfenster werden Drinks und Cocktails gereicht, aus der Küche fünf Minigerichte (5-10 Euro). "Vom geeisten Gurkensüppchen bis zu Surf & Turf werde ich alle Häppchen im Whisky-Glas anbieten. Ich will, dass das Kobalt zu einem Hotspot der Partyszene in Dresden wird."

Wer mag, kann auch auf Kissen auf der Treppe oder auf der Sandsteinmauer Platz nehmen. "Und der Hammer wäre, wenn irgendwann hier ein Badeschiff ankert ..."

Damit in der oberen Etage gefeiert werden kann, muss Clemens Lutz (48) erst mal entrümpeln.
Damit in der oberen Etage gefeiert werden kann, muss Clemens Lutz (48) erst mal entrümpeln.  © Thomas Türpe

Seit 1860 eine Hochburg des guten Geschmacks

Zuletzt bewirtete in Sachsens kleinstem Schlösschen der Italiener "Piccolo" Gäste.
Zuletzt bewirtete in Sachsens kleinstem Schlösschen der Italiener "Piccolo" Gäste.  © Thomas Türpe

Die Geschichte des Basteischlösschens beginnt mit dessen Bau anno 1860. An der Stelle der alten Bastion Sol der Befestigungsanlagen entstand ein Restaurant mit bis an die Elbe reichenden Terrassen und überdachten Freiplätzen.

Doch bereits 1910 musste das Gebäude dem neuen Bau der Uferstraße weichen. Das Gebäude wurde abgerissen. Zwei Jahre später wurde Sachsens kleinstes Schlösschen nach den Plänen von Stadtbaudirektor Carl Hirschmann (1875-1935) neu errichtet - im neoklassizistischen Stil.

Bei der Bombardierung 1945 wurde das Gebäude wieder zerstört. Nach dem teilweisen Wiederaufbau nutzte der Allgemeine Deutsche Motorsport Verband es bis 1980 als Büro.

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Nach der Wende schloss die Familie Altmann (Inhaber der Wein- und Sektkelterei Jakob Gerhardt) einen 66-Jahre-Erbpacht-Vertrag mit der Stadt ab - für das "Italienische Dörfchen" und das Basteischlösschen.

Beide öffneten nach der Sanierung 1993/94 wieder als Restaurants. Gastronom Uwe Wiese (65) bewirtschaftete beide Häuser bis Anfang des Jahres. Seit Februar werden sie von Janet (46) und Maik Kosiol (52) geführt.

In der unteren Etage wird schon gekachelt - mit Fliesen, die wie Holzparkett aussehen.
In der unteren Etage wird schon gekachelt - mit Fliesen, die wie Holzparkett aussehen.  © Thomas Türpe

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