Adoptivtochter stach mehrfach zu: Jetzt soll Bürgermeisterin offiziell in ihren neuen Job starten
Von Florentine Dame
Herdecke - Etwas mehr als einen Monat nach einem lebensbedrohlichen Messerangriff in ihrem Haus soll Iris Stalzer (57) offiziell in ihr Amt als Bürgermeisterin eingeführt werden.
Ihre Vereidigung findet zum Auftakt der Ratssitzung statt, teilte die Stadt Herdecke mit. Sie werde dann auch den Vorsitz im Stadtrat übernehmen.
Die eigentliche Amtszeit beginne bereits am Samstag, dem 1. November, so die Stadt weiter. Damit übernehme Stalzer die Leitung von rund 380 Mitarbeitenden der Stadtverwaltung Herdecke.
Die designierte Bürgermeisterin der 23.000-Einwohner-Stadt im Südosten des Ruhrgebiets war am 7. Oktober in ihrem Haus lebensgefährlich verletzt worden.
Ihre Adoptivtochter (17) steht im Verdacht, sie über einen Zeitraum von mehreren Stunden im Keller des Hauses bedroht und gequält zu haben.
Neben 13 Messerstichen soll die 57-Jährige auch zahlreiche Kopfverletzungen erlitten haben. Das Amtsgericht erließ jetzt den Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung.
Stadt ergreift Sicherheitsmaßnahmen
Die Juristin ist inzwischen außer Lebensgefahr. Sie hatte bereits zwei Wochen nach dem Angriff klargestellt, dass sie ihr Amt wie geplant antreten wolle: "Ich habe einen klaren Auftrag der Wählerinnen und Wähler bekommen und werde diesen Auftrag annehmen", erklärte sie.
Die Ratssitzung am Dienstag im Ratssaal gegenüber des Rathauses sei öffentlich, hieß es bei der Stadtverwaltung.
Die Zahl der Plätze für Bürgerinnen und Bürger sei aber begrenzt. Zudem kündigte die Stadt eine Einlasskontrolle am Eingang zum Sitzungssaal an.
Titelfoto: Bernd Henkel/dpa
