Adoptivtochter stach mehrfach zu: Jetzt soll Bürgermeisterin offiziell in ihren neuen Job starten

Von Florentine Dame

Herdecke - Etwas mehr als einen Monat nach einem lebensbedrohlichen Messerangriff in ihrem Haus soll Iris Stalzer (57) offiziell in ihr Amt als Bürgermeisterin eingeführt werden.

Iris Stalzer wurde am 7. Oktober mit 13 Messerstichen lebensgefährlich verletzt.
Iris Stalzer wurde am 7. Oktober mit 13 Messerstichen lebensgefährlich verletzt.  © Alex Talash/dpa

Ihre Vereidigung findet zum Auftakt der Ratssitzung statt, teilte die Stadt Herdecke mit. Sie werde dann auch den Vorsitz im Stadtrat übernehmen.

Die eigentliche Amtszeit beginne bereits am Samstag, dem 1. November, so die Stadt weiter. Damit übernehme Stalzer die Leitung von rund 380 Mitarbeitenden der Stadtverwaltung Herdecke.

Die designierte Bürgermeisterin der 23.000-Einwohner-Stadt im Südosten des Ruhrgebiets war am 7. Oktober in ihrem Haus lebensgefährlich verletzt worden.

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Ihre Adoptivtochter (17) steht im Verdacht, sie über einen Zeitraum von mehreren Stunden im Keller des Hauses bedroht und gequält zu haben.

Neben 13 Messerstichen soll die 57-Jährige auch zahlreiche Kopfverletzungen erlitten haben. Das Amtsgericht erließ jetzt den Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung.

Stadt ergreift Sicherheitsmaßnahmen

Ihren neuen Job als frisch gewählte Bürgermeisterin von Herdecke will die 57-Jährige trotz der Tragödie antreten.
Ihren neuen Job als frisch gewählte Bürgermeisterin von Herdecke will die 57-Jährige trotz der Tragödie antreten.  © Bernd Henkel/dpa

Die Juristin ist inzwischen außer Lebensgefahr. Sie hatte bereits zwei Wochen nach dem Angriff klargestellt, dass sie ihr Amt wie geplant antreten wolle: "Ich habe einen klaren Auftrag der Wählerinnen und Wähler bekommen und werde diesen Auftrag annehmen", erklärte sie.

Die Ratssitzung am Dienstag im Ratssaal gegenüber des Rathauses sei öffentlich, hieß es bei der Stadtverwaltung.

Die Zahl der Plätze für Bürgerinnen und Bürger sei aber begrenzt. Zudem kündigte die Stadt eine Einlasskontrolle am Eingang zum Sitzungssaal an.

Titelfoto: Bernd Henkel/dpa

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