Er kam, sah und lobte: Merz auf Ruckzuck-Visite in Dresden

Dresden - Kapelle, Kabinett und Kammer: Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) stattete Sachsen am Dienstag seinen Antrittsbesuch ab. Es war eine Ruckzuck-Visite.

Sachsen ist das achte Bundesland, welches Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU, r.) auf seiner Tour bereist.
Sachsen ist das achte Bundesland, welches Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU, r.) auf seiner Tour bereist.  © Norbert Neumann

"Glück auf, der Steiger kommt!" Das Musikkorps der Bergstadt Schneeberg und Ministerpräsident Michael Kretschmer (50, CDU) begrüßten den Kanzler am frühen Nachmittag zünftig vor der Dresdner Staatskanzlei. Sorbische Frauen in bunten Trachten reichten Merz Brot und Salz.

Der erste Kanzlertermin: eine Sitzung des Sachsen-Kabinetts. Die Themen Luft- und Schienenverkehr sowie die Probleme der Autobranche standen dabei im Mittelpunkt. "Sachsen ist ein alter, traditionsreicher und zugleich moderner Industriestandort", lobte Merz danach. Mit Blick auf den Sanierungsbedarf der Infrastruktur betonte er seinen Willen zur Modernisierung und Sanierung der Verkehrswege.

Konkret nannte er dabei den Ausbau der Bahnstrecke von Dresden über Görlitz nach Breslau sowie die Verbindung von Dresden nach Prag. "Sie sind aber noch nicht ausreichend finanziert. Darüber werden wir noch einmal in Berlin zu sprechen haben", sagte Merz.

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Dann düste der Kanzler-Konvoi ab zum Bildungszentrum des Handwerks der Handwerkskammer Dresden. Dort erwartete ihn der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerk, Jörg Dittrich (56). Ganz augenscheinlich sponnen der Kanzler und Dittrich einen guten Faden.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU, 69) erhielt als Willkommensgeschenk eine erzgebirgische Engelsfigur. Rechts neben ihm Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU, 50).
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU, 69) erhielt als Willkommensgeschenk eine erzgebirgische Engelsfigur. Rechts neben ihm Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU, 50).  © Norbert Neumann
Merz lobte Sachsen als alten, traditionsreichen und zugleich modernen Industriestandort.
Merz lobte Sachsen als alten, traditionsreichen und zugleich modernen Industriestandort.  © Norbert Neumann

Nach Staatskanzlei geht es in die Handwerkskammer und zu GlobalFoundries

Seinen Rundgang nutzte Merz, um mit Handwerker-Nachwuchs ins Gespräch zu kommen. Er weiß: "Das Handwerk ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft." Der MP und Dittrich bohrten bei ihm mit einer Stimme: "Leistung muss sich wieder lohnen." Deutschlands Oberhandwerker mahnte an, dass es fürs Handwerk keine Nachteile im Wettbewerb geben dürfe. Neben dem Abbau von Bürokratie forderte er Investitionen in Bildungszentren fürs Handwerk. Dittrich: "Da fehlen inzwischen 3,6 Milliarden Euro." Kanzler Merz runzelte die Stirn.

Zum Abschluss am Abend stattete der Bundeskanzler dem Halbleiterhersteller Globalfoundries einen Besuch ab. Der Chip-Riese stellte dem Kanzler seine Ausbaupläne für das Dresdner Werk vor, das der Bund mit Millionen unterstützt.

Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann (2)

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