Lockerung der Brandmauer: CDU-Politiker werben für anderen Umgang mit AfD
Von Corinna Schwanhold
Erfurt/Dresden/Potsdam - Mehrere ostdeutsche CDU-Politiker haben sich der Forderung nach einem anderen Umgang mit der AfD angeschlossen.

Der Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landtag, Andreas Bühl (38), sagte der "Bild"-Zeitung:
"Wenn ein Gesetz, das aus sachlichen Erwägungen und nach demokratischer Deliberation für richtig befunden wurde, auch Zustimmung von den politischen Rändern findet, ist das kein Grund zur Revision."
Der Fraktionsvorsitzende im benachbarten Sachsen, Christian Hartmann (51), sagte der Zeitung, die CDU müsse "jenseits von allen Brandmauerdebatten ihre eigene Position finden und dann auch konsequent umsetzen".
Der sächsische CDU-Generalsekretär Tom Unger (39) kritisierte, die Art und Weise, wie alle anderen Parteien in den vergangenen Jahren mit der AfD umgegangen seien, habe nicht dazu geführt, dass sie schwächer geworden sei.

Brandenburger CDU-Bundestagsabgeordnete fordert anderen Umgang mit AfD

"Das heißt: Ihr erst einmal demokratische Rechte zuzugestehen wie Ausschussvorsitze und Vizepräsidenten. Das gibt es schon in den Ländern", so Saskia Ludwig.
In der Union war Anfang der Woche erneut eine Debatte über den Umgang und die Zusammenarbeit mit der AfD entbrannt.
Die Debatte ist nicht neu. Im Januar hatte die Union im Bundestag versucht, eine Verschärfung der Migrationspolitik durchzudrücken. Ein Antrag hatte dabei nur eine Mehrheit erlangt, weil auch die AfD zustimmte.
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