Leipzig - Beziehung heißt, die Dinge gemeinsam anzugehen. Doch nicht alles muss auch miteinander geteilt werden, selbst in einer Langzeitbeziehung. Eine Umfrage der Online-Dating-Community JOYclub ergab nun, dass selbst in der stabilsten Partnerschaft körperliche, oftmals alltägliche Dinge Privatsache bleiben. Allen voran: Alles um den Allerwertesten.
So sind sich 62,5 Prozent der Befragten einig, dass der Stuhlgang keinesfalls voreinander passiere. Anders sieht es beim Wasserlassen aus. Gerade einmal jeder Sechste gab an, auf Einsamkeit zu achten, wenn die Blase mal drückt.
Die Menstruationspflege nehmen 48,2 Prozent der Frauen als intimen, schützenswerten Moment wahr, bei den Männern sind es 43 Prozent.
Für die Erkenntnisse hat JOYclub 1900 seiner Mitglieder befragt, die seit mindestens 15 Jahren eine Beziehung führen.
Die Umfrage ergab zudem, dass im Beziehungsalltag jeder Vierte geruchs- und geräuschvolle Dinge wie Pupsen (26,2 Prozent) und Rülpsen (25 Prozent) vermeidet.
Ebenfalls häufig tabuisiert sind Aspekte körperlicher Hygiene wie Popeln (37,9 Prozent), Ohrenschmalzentfernung (32,1 Prozent) und Pickel ausdrücken (21,8 Prozent).
Je älter die Befragten, desto häufiger behielten sie Tränen für sich
Interessant auch: Das Geschlecht spiele bei den meisten privaten Momenten kaum eine Rolle. Unterschiede würden hingegen zwischen Altersgruppen zutage treten: Während 43,1 Prozent der über 65-Jährigen es ablehnen, voreinander zu pupsen, denken bei den unter 34-Jährigen gerade einmal 11,1 Prozent genau so.
Ähnlich verhalte es sich beim Zeigen von Emotionen: Je älter die Befragten, desto häufiger würden sie Tränen für sich behalten.
"Grenzen in einer Partnerschaft zu setzen, heißt nicht, sich voreinander zu verstecken, sondern als Paar eine Balance zwischen intimer Vertrautheit und bewusster Diskretion zu finden", erklärt Judith Langer, Sexologin und Kommunikationsmanagerin bei JOYclub.
Die Daten unterstrichen zudem, dass individuelle Grenzen einer langjährigen Beziehung nicht im Wege stehen, sondern sogar eher förderlich seien.