War vergangenes Jahr alles schlecht? Deutsche sind gespalten

Köln - Das alte Jahr ist vorbei und 2023 schon ein paar Tage alt. Doch zu Jahresbeginn schauen viele noch zurück - und bilanzierend halten die meisten 2022 laut einer repräsentativen Umfrage für ein fatales Jahr.

Viele freuten sich auf 2022 - und wurden am Ende von den Ereignissen des Jahres enttäuscht.
Viele freuten sich auf 2022 - und wurden am Ende von den Ereignissen des Jahres enttäuscht.  © dpa/AP/Lee Jin-Man

Zum Glück haben wir es hinter uns: Für 55 Prozent der Erwachsenen in Deutschland ist 2022 einer Umfrage zufolge ein sehr schlechtes oder eher schlechtes Jahr gewesen. Am ehesten sagen dies die Älteren: 64 Prozent der über 55-Jährigen treffen diese Aussage, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov ergab.

Bei den jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren sind es nur 37 Prozent.

Die 18- bis 24-Jährigen sagen wiederum am ehesten, dass 2022 ein gutes Jahr für sie gewesen sei (48 Prozent). In der Gesamtheit der deutschen Bevölkerung sagen dies 36 Prozent.

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Schon im Dezember hatte eine Allensbach-Umfrage ergeben, dass 2022 für gut 60 Prozent der Menschen ab 16 in Deutschland das schlimmste Jahr seit langem gewesen ist.

Und auf die Frage "Würden sie sagen, das vergangene Jahr 2022 war für sie persönlich ein gutes Jahr, oder war 2022 für sie kein gutes Jahr?" antworteten demnach 38 Prozent, für sie persönlich sei es gut gewesen.

34 Prozent sagten, das Jahr sei für sie nicht gut gewesen. Der Rest zeigte sich unentschieden.

Das war das Ereignis des Jahres 2022 für viele Deutsche

Vor allem die Älteren sind sich einig: Das neue Jahr kann nur besser werden.
Vor allem die Älteren sind sich einig: Das neue Jahr kann nur besser werden.  © dpa/Roberto Pfeil

Zehn Jahre zuvor sagten noch 53 Prozent, das vorangegangene Jahr 2012 sei für sie ein gutes Jahr gewesen. 24 Prozent sagten, 2012 sei kein gutes Jahr gewesen. 23 Prozent waren unentschieden.

Und was bewegte im Jahr 2022 am meisten laut neuer YouGov-Umfrage?

Von insgesamt 44 zur Auswahl gestellten Ereignissen, bei denen Mehrfachnennungen möglich waren, nannte eine Mehrheit von 55 Prozent den Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar als "Ereignis des Jahres".

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Mit etwas Abstand folgt für die Gesamtheit der Befragten das 9-Euro-Ticket im Nahverkehr (38 Prozent), welches es von Juni bis August monatlich gab.

Dies war demnach vor allem für die 18- bis 24-Jährigen bedeutsam (50 Prozent) und in dieser Altersgruppe von allen abgefragten Ereignissen sogar das am häufigsten genannte.

Für 36 Prozent der Erwachsenen gehörte der Tod von Queen Elizabeth II. zu den Ereignissen des Jahres, für Frauen häufiger als für Männer (42 Prozent versus 29 Prozent).

Viele andere auswählbare Ereignisse wie die Fußball-WM (15 Prozent) oder der Tod von Michail Gorbatschow (12 Prozent) bekamen weit weniger Zustimmung als wichtiges Ereignis des Jahres.

Titelfoto: dpa/AP/Lee Jin-Man

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