Handyverbot im Klassenzimmer? So gehen Schulen in Sachsen-Anhalt das Thema an

Von Sabina Crisan

Magdeburg - In der Diskussion um ein mögliches Handyverbot an Schulen überlässt Sachsen-Anhalt die Entscheidung den Schulen selbst.

Ein generelles Handyverbot wird vom Ministerium abgelehnt. (Symbolbild)
Ein generelles Handyverbot wird vom Ministerium abgelehnt. (Symbolbild)  © 123rf/dubova

Sie können im Rahmen ihres Hausrechts und in Abstimmung mit Schülern und Eltern eigene Regelungen festlegen, teilte das Bildungsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

"Wir können den Schulen und Lehrkräften vertrauen, sie setzen sich mit der Thematik intensiv auseinander", hieß es.

Somit lehnt das Ministerium ein generelles, flächendeckendes Verbot ab. "Die Schule kann nicht – wie bei vielen anderen Themen – die gesellschaftliche Reparaturwerkstatt sein", so die Begründung.

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Kinder bräuchten auch außerhalb des Unterrichts klare Regeln und Grenzen. Zudem sei eine Kontrolle angesichts von fast 900 Schulen kaum umsetzbar.

Viele Schulen haben bereits eigene Verbote

In Hessen will die private Handynutzung an Schulen untersagen. (Symbolbild)
In Hessen will die private Handynutzung an Schulen untersagen. (Symbolbild)  © Sina Schuldt/dpa

Wie aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken im Landtag hervorgeht, haben 151 Schulen ein vollständiges Verbot von Handys und digitalen Endgeräten erlassen.

An 200 Schulen ist die Nutzung eingeschränkt erlaubt, während 157 Schulen Smartphones gezielt im Unterricht einsetzen. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet.

"Dort, wo es sinnvoll ist, können Smartphones an Schulen besser pädagogisch genutzt werden, als sie zu verteufeln", hieß es vom Ministerium.

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Ein bundesweites Handyverbot gibt es nicht, da Bildung in Deutschland Ländersache ist.

Einige Bundesländer diskutieren jedoch strengere Regeln. Baden-Württemberg plant eine gesetzliche Regelung mit klaren Leitlinien. Hessen will ab dem Schuljahr 2025/2026 die private Handynutzung an Schulen grundsätzlich untersagen.

Titelfoto: 123rf/dubova

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