Schüler in NRW immer schlechter: Jetzt zieht Land Konsequenzen

Von Dorothea Hülsmeier

Düsseldorf - Als Konsequenz aus dem jahrelangen Rückgang der Basiskompetenzen der Schüler in Nordrhein-Westfalen will das Schulministerium die Zahl der Lernstandserhebungen deutlich erhöhen.

Schüler in NRW sollen in Zukunft noch häufiger auf ihren Leistungsstand getestet werden.  © Oliver Berg/dpa

Künftig soll es drei zusätzliche Erhebungen geben, wie Schulministerin Dorothee Feller (59, CDU) in einer Videobotschaft ankündigte. Diese werden in den Klassen 2, 5 und 7 eingeführt.

Bisher gibt es in NRW die auch bundesweit durchgeführten VERA-Vergleichsarbeiten in den Jahrgangsstufen 3 und 8 in Deutsch und Mathematik sowie bei VERA-8 zusätzlich in einer Fremdsprache.

Alle künftig fünf Lernstandserhebungen sollen ein fortlaufendes Monitoring der Schülerleistungen samt Controlling der jeweiligen Förderung ermöglichen.

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Die zusätzlichen Lernstandserhebungen sollen bis zum Jahr 2030 stufenweise zunächst in Pilotphasen und dann verbindlich flächendeckend eingeführt werden, so Feller.

"Die Trendwende gelingt uns nicht im Vollsprint, sondern nur Schritt für Schritt und mit einem klaren Kompass", sagte die Ministerin.

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Schüler sollen Feedback geben

Dorothee Feller (59, CDU) ist seit dem 29. Juni 2022 Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen.  © Henning Kaiser/dpa

Gleichzeitig soll auch ein Schülerfeedback entwickelt werden, um mehr über die sozial-emotionale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen zu erfahren.

Auf einem digitalen Portal sollen Schüler Fragen etwa zum Unterrichtsbeginn, zu ihrem Wohlbefinden oder zu Hilfe aus dem Elternhaus beantworten, allerdings kein Lehrer-Bashing betreiben können.

Auch mit anderen Instrumenten versucht das Schulministerium bereits, die Basiskompetenzen der Schüler zu stärken.

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So greift im neuen Schuljahr erstmals die Stärkung der Fächer Deutsch und Mathematik an den Grundschulen - in jeder Jahrgangsstufe wird es jeweils eine Unterrichtsstunde mehr in Deutsch und Mathematik geben. In den Grundschulen gibt es zudem eine verbindliche Lesezeit von wöchentlich mindestens dreimal 20 Minuten.

Die Maßnahmen zur Verbesserung der Basiskompetenzen der Schülerschaft fasst das Ministerium in dem neuen Konzept "Schulkompass 2030" zusammen.

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