Hamburg erteilt geplantem LNG-Terminal im Hafen eine Absage

Hamburg - Der Hamburger Senat hat sich gegen die Einrichtung eines Flüssiggas-Terminals im Hafen der Stadt ausgesprochen.

Der Hamburger Hafen würde von einem großen LNG-Terminal wohl zu stark beeinträchtigt werden.
Der Hamburger Hafen würde von einem großen LNG-Terminal wohl zu stark beeinträchtigt werden.  © Ulrich Perrey/dpa

Untersuchungen von Gutachtern zeigten, dass die von der Bundesregierung geplante Größe des LNG-Terminals nicht kurzfristig mit den Rahmenbedingungen zusammenzubringen sei, teilte ein Sprecher der Umweltbehörde am Freitag mit. Insbesondere stünden die erforderlichen Gewässerausbaumaßnahmen und das Risiko einer weitreichenden Sperrung des südlichen Teils des Hafens für die Seeschifffahrt dem Projekt entgegen.

Am geplanten Standort der schwimmende Plattform neben dem stillgelegten Kohlekraftwerk Moorburg hätten große Mengen an Schlick weggebaggert werden müssen, berichtete der NDR. Hamburg habe darauf gehofft, dass der Bund helfe. Der habe das jedoch abgelehnt.

Laut einem Bericht von abendblatt.de hätte die Süderelbe für den Schiffsverkehr gesperrt werden müssen, wenn ein Betankungsschiff zum Entladen festgemacht hätte. Dies wäre zweimal pro Woche der Fall gewesen, und zwar für jeweils 24 bis 48 Stunden.

Hamburg hält sich LNG-Hintertür offen

Eigentlich war geplant, dass Hamburg ein großes LNG-Terminalschiff wie im spanischen Sagunto bekommt.
Eigentlich war geplant, dass Hamburg ein großes LNG-Terminalschiff wie im spanischen Sagunto bekommt.  © Rober Solsona/Europa Press/dpa

Hamburg hatte sich als Standort für eines der insgesamt vier Terminals angeboten, mit denen die Bundesregierung die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Erdgas reduzieren will.

"Es liegt im nationalen Interesse, dass alle verfügbaren Floating-Units so früh wie möglich in Betrieb genommen werden", hatte Bürgermeister Peter Tschentscher (56, SPD) im Juli erklärt. Hamburg sei bereit, dazu einen Beitrag zu leisten.

Nun hieß es am Freitag, der Senat habe in Abstimmung mit dem Bundeswirtschaftsministerium angeboten, die Stationierung eines kleineren LNG-Terminalschiffs zu prüfen.

"Aufgrund der wesentlich kleineren Dimension fallen viele der Herausforderungen geringer aus, die sich bei einem großen LNG-Terminal ergeben", teilte die Umweltbehörde weiter mit.

Titelfoto: Ulrich Perrey/dpa

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