Kontaktgebühr bei Arztbesuchen? Judith Gerlach hat klare Meinung

Von Elke Richter

München - Kontaktgebühr bei Arztbesuchen? Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (39, CSU) lehnt den Vorstoß der Arbeitgeber ab!

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (39, CSU) hält von dem Vorstoß der Arbeitgeber nicht sonderlich viel.  © Katharina Kausche/dpa

Stattdessen fordert sie von der Bundesregierung andere Maßnahmen zur Stabilisierung der Lage der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland.

"Wichtig sind dabei auch kurzfristig wirkende Schritte", machte Gerlach deutlich. So müssten künftig deutlich höhere Bundeszuschüsse zu versicherungsfremden Leistungen gezahlt werden.

"Denn die massiven Beitragssteigerungen der letzten Jahre dürfen sich nicht fortsetzen", sagte sie.

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Die von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände angeregte Kontaktgebühr für gesetzlich Versicherte beim Arztbesuch ist nach Gerlachs Einschätzung nicht sinnvoll.

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Kann eine Kontaktgebühr bei Arztbesuchen helfen? Viele zweifeln daran. (Symbolbild)  © Sebastian Kahnert/dpa

Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberbundesvereinigung Steffen Kampeter bekommt Gegenwind

Steffen Kampeter (62) erhält für seinen Vorstoß Kritik.  © Michael Kappeler/dpa

"So hat der Hausärztinnen- und Hausärzteverband zu Recht darauf hingewiesen, dass dies eine zu starke Belastung vor allem für chronisch Kranke bedeuten würde."

Bei der Finanzierung von Krankenversicherung und Pflegeversicherung gehe es im Kern darum, eine faire und ausgewogene Lastenverteilung zwischen Beitragszahlenden und Steuerzahler-Gesamtgemeinschaft zu finden.

Steffen Kampeter (62), Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberbundesvereinigung, hatte sich angesichts der weiter steigenden Zusatzbeiträge bei den Krankenkassen im Land für eine Kontaktgebühr bei jedem einzelnen Arztbesuch ausgesprochen.

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Eine solche Gebühr könne eine stärkere Patientensteuerung herbeiführen und "Ärzte-Hopping" begrenzen, argumentierte er.

Kampeter erhielt breiten Widerspruch unter anderem von Hausärzten, Patientenschützern und Gewerkschaftern.

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