Kliniken am Tropf: Bayerns Krankenhäuser warnen vor drohender Insolvenz-Welle!

München - Sollte die Bundesregierung nicht eingreifen und kurzfristig zusätzliche Milliardensummen für die Kliniken bereitstellen, könnte eine Pleitenwelle drohen.

Bricht das System langsam zusammen? In Bayern könnte eine Pleite-Welle bei den Krankenhäusern drohen.
Bricht das System langsam zusammen? In Bayern könnte eine Pleite-Welle bei den Krankenhäusern drohen.  © Marijan Murat/dpa

Davon geht zumindest die Vorsitzende der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG), Tamara Bischof (60), aus.

Sie selbst sprach am Freitag in München von einer "bedrohlichen Insolvenzwelle", die zu befürchten wäre.

Auf rund 1,4 Milliarden Euro würde sich das Defizit belaufen, dass allein in Bayern für 2023 auf dem Papier steht.

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Bischof, die seit dem Jahr 2000 Landrätin des Landkreises Kitzingen ist, nannte diese Daten bei der Mitgliederversammlung ihres Verbandes. Laut der Freien-Wähler-Politikerin würden rund 80 Prozent der Krankenhäuser einen Verlustausgleich von ihren Trägern erhalten.

Doch irgendwann werden beispielsweise die Landkreise und Städte, die solche Unterstützungen leisten, an ihre finanziellen Grenzen stoßen.

Lauterbach-Pläne könnten helfen, wenn die Voraussetzungen stimmen

Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) angekündigte große Reform könnte sinnvoll sein, solange sie "klare, realistische und verlässliche Spielregeln" beinhalten würden.

Dies sei nach Ansicht der Bayerischen Krankenhausgesellschaft jedoch aktuell nicht gegeben. Auch der von der Bundesregierung angekündigte Transformationsfonds stieß bei der Politikerin und BKG-Vorsitzenden auf offene Ohren. Allerdings käme dieser zu spät, wenn er – wie derzeit geplant – erst im Jahr 2025 greifen würde.

Auch Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (38, CSU) warnte vor einer "Pleitewelle durch die Kliniklandschaft".

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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