Noch schlimmer als Corona? Warnung vor weltweiter "Krankheit X"

Davos (Schweiz) - War die Corona-Pandemie nur ein Vorgeschmack auf das, was der Gesundheit der Menschen weltweit noch drohen könnte?

Können sich die Menschen auf die nächste Pandemie besser vorbereiten als auf das Corona-Virus? Bis zur ersten SARS-CoV-2-Impfung in Europa im Dezember 2020 vergingen mehr als elf Monate seit dem ersten Auftreten der Krankheit.
Können sich die Menschen auf die nächste Pandemie besser vorbereiten als auf das Corona-Virus? Bis zur ersten SARS-CoV-2-Impfung in Europa im Dezember 2020 vergingen mehr als elf Monate seit dem ersten Auftreten der Krankheit.  © Sven Hoppe/dpa

Tedros Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), hat die Länder aufgefordert, den Pandemievertrag der WHO zu unterzeichnen, damit sich die Welt auf die tödliche "Krankheit X" vorbereiten kann. Ausgehandelt werde der Vertrag von den 194 Mitgliedstaaten.

Beim Weltwirtschaftsforum in Davos sagte der 58-Jährige, er hoffe, dass bis Mai eine Pandemie-Vereinbarung erzielt werde, um diesem "gemeinsamen Feind" entgegenzutreten.

Ghebreyesus zufolge sei Covid-19 die erste Krankheit X, berichtet die New York Post. Daher sei es wichtig, sich auf eine weitere Pandemie vorzubereiten. Dabei komme es auch nicht auf das Ob an, sondern auf das Wann. "Deshalb brauchen wir einen Platzhalter für die Krankheiten, die wir nicht kennen", sagte Ghebreyesus.

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Er fügte hinzu, dass während der Corona-Pandemie viele Menschen auch deshalb starben, weil die Menge der Erkrankten nicht bewältigt werden konnte. Für viele gab es in den Krankenhäusern keinen Platz oder "es gab nicht genug Sauerstoff".

Als Reaktion darauf hoffe er auf einen gemeinsamen Vertrag, der der Welt helfen soll, besser auf einen weiteren Ausbruch zu reagieren.

Vorsorgemaßnahmen treffen

Tedros Ghebreyesus (58) ist Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Tedros Ghebreyesus (58) ist Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO).  © Martial Trezzini/Keystone/dpa

In dem Pandemieabkommen könnten laut Ghebreyesus "alle Erfahrungen, alle Herausforderungen (...) und alle Lösungen in einem vereint" werden. "Diese Vereinbarung kann uns helfen, uns besser auf die Zukunft vorzubereiten." Dabei sollte ein "gemeinsames globales Interesse" im Vordergrund stehen und nicht "sehr enge nationale Interessen".

Zu den Vorsorgemaßnahmen sollen demnach etwa ein Frühwarnsystem, die Organisation von Lieferketten und die Förderung von Forschung und Entwicklung zum Testen von Arzneimitteln gehören.

Auch die primäre Gesundheitsversorgung müsste geprüft werden, da die Behörden in den wohlhabenden Ländern während der Covid-19-Krise mit einfachen Grundlagen, wie der Kontaktverfolgung, zu kämpfen hatten.

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"Wir sollten den Dingen nicht unvorbereitet gegenüberstehen", warnte Ghebreyesus.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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