Sächsisches Gesundheitswesen in Gefahr: Ärztekammern fordern schnelles Handeln

Dresden - In einer Pressemitteilung haben die Präsidenten der Sächsischen Landesärztekammer, der Landeszahnärztekammer Sachsen und der Sächsischen Landesapothekerkammer die Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Petra Köpping (64, SPD), zum schnellen Handeln bei den Lieferengpässen von Arzneimitteln aufgefordert.

Petra Köpping (64, SPD), die sächsische Gesundheitsministerin, wird von den drei Präsidenten der Sächsischen Ärzte- und Apothekerkammern aufgefordert, die Arzneimittelversorgung zu verbessern.
Petra Köpping (64, SPD), die sächsische Gesundheitsministerin, wird von den drei Präsidenten der Sächsischen Ärzte- und Apothekerkammern aufgefordert, die Arzneimittelversorgung zu verbessern.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Die drei Präsidenten der Kammern befürchten aktuell eine "große Gefahr für die weitere Funktionsfähigkeit des sächsischen Gesundheitswesens", da die aktuelle Medikamentenknappheit bereits jetzt zu problematischen Versorgungsengpässen führe.

Erik Bodendieck (55), Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, sowie Dr. Thomas Breyer (60), Präsident der Landeszahnärztekammer, und Friedemann Schmidt (58), Präsident der Landesapothekerkammer, fordern deshalb von der sächsischen Gesundheitsministerin Köpping ein rasches Handeln gegen die Lieferschwierigkeiten von benötigten Medikamenten.

Die bisherige Annahme der Gesundheitspolitik, wonach keine Versorgungsengpässe zu erwarten seien, schätzen die drei Präsidenten dabei als realitätsfern ein.

Sachsen muss selbst Initiative zur Lösung des Versorgungsproblems ergreifen

Die Patientenversorgung leidet unter den Lieferengpässen von dringend benötigten Medikamenten. (Symbolbild)
Die Patientenversorgung leidet unter den Lieferengpässen von dringend benötigten Medikamenten. (Symbolbild)  © pro2sound/123rf

Die drei Kammerpräsidenten rufen nun die Sächsische Staatsregierung dazu auf, zur Verbesserung der Arzneimittelversorgung selbst aktiv zu werden und nicht bloß auf eine bundesrechtliche Lösung seitens der Bundesregierung zu warten.

Hierfür sei ein "schnelles Wirksamwerden" der Sächsischen Gesundheitsministerin notwendig.

Den Ansichten der Sächsischen Ärzte- und Apothekerkammern nach könne eine wesentliche Verbesserung der Versorgungssituation durch "den Erlass von Allgemeinverfügungen der zuständigen Sächsischen Überwachungsbehörde" erreicht werden.

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Dadurch würde der Zugang zu "dringend benötigten Arzneimitteln für die Patientenversorgung" erleichtert werden, erklären die drei Kammerpräsidenten.

Generell steht das deutsche Gesundheitssystem aktuell vor einer drohenden Überlastung. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59, SPD) hatte bereits Maßnahmen angekündigt, um die Preise für benötigte Medikamente zu regeln und Lieferengpässen vorzubeugen.

Titelfoto: Montage: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa, pro2sound/123rf

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