Technik-Probleme: Test für Deutschland-Warnsystem verschiebt sich offenbar!

Bonn - Der geplante Test des Cell-Broadcast-Systems zur Warnung der deutschen Bevölkerung verzögert sich offenbar wegen technischer Probleme.

Das geplante Warnsystem informiert Handynutzer, die zu einer bestimmten Zeit in einer bestimmten Funkzelle sind. (Symbolbild)
Das geplante Warnsystem informiert Handynutzer, die zu einer bestimmten Zeit in einer bestimmten Funkzelle sind. (Symbolbild)  © edhar/123rf

Um möglichst viele Bürger an einem Test zu beteiligen, soll der bundesweite Warntag voraussichtlich auf den 8. Dezember verschoben werden, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) auf seiner Internetseite mitteilte.

Ein genaues Datum stand bislang noch nicht fest, der Warntag sollte aber voraussichtlich schon im September stattfinden. Zuvor hatte das IT-Portal Golem.de berichtet.

Beim Cell-Broadcast-System erhalten alle Handynutzer, die sich zu einer bestimmten Zeit in einer Funkzelle aufhalten, eine Mitteilung, die wie eine SMS aussieht.

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Anders als bei den Warn-Apps Nina und Katwarn werden damit auch Menschen erreicht, die kein Smartphone verwenden.

Neues Warnsystem noch nicht für Einsatz fertig

Beim Ahr-Unwetter 2021 wurde die Bevölkerung teils zu spät gewarnt.
Beim Ahr-Unwetter 2021 wurde die Bevölkerung teils zu spät gewarnt.  © Boris Roessler/dpa

Laut BBK kann das System in diesem Jahr noch nicht als umfassender neuer Warnkanal fungieren, weil eine umfängliche technische Umsetzung durch die Netzbetreiber noch nicht garantiert wird.

Für den Normalbetrieb haben die Netzbetreiber und die Endgerätehersteller Zeit bis Februar 2023.

In einer Technischen Richtlinie, die am 24. Februar von der Bundesnetzagentur veröffentlicht worden war, sind unter anderem bestimmte Sicherheitsstandards festgelegt, damit Hacker keine falschen Warnmeldungen versenden können.

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Die rechtlichen Grundlagen für die Einführung des Cell Broadcasting hatte die Bundesregierung nach der Flutkatastrophe im vergangenen Juli geschaffen. Damals war kritisiert worden, dass viele Bürger nicht rechtzeitig und eindringlich genug vor den drohenden Überschwemmungen gewarnt worden seien.

Titelfoto: Montage: edhar/123rf / Boris Roessler/dpa

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