Fehmarnbelt-Tunnel: So laufen die Arbeiten auf Europas größter Baustelle

Rødbyhavn/Fehmarn - Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (49) hat die europäische Dimension des im Bau befindlichen Ostseetunnels zwischen Dänemark und Fehmarn gelobt.

Claus Ruhe Madsen (49), Schleswig-Holsteins Verkehrsminister, steht auf der Baustelle des Fehmarnbelt-Tunnels.
Claus Ruhe Madsen (49), Schleswig-Holsteins Verkehrsminister, steht auf der Baustelle des Fehmarnbelt-Tunnels.  © Frank Molter/dpa

"Hier am Fehmarnbelt wird eine Vision der neuen europäischen Verbindung Schritt für Schritt Wirklichkeit", sagte der parteilose Politiker und gebürtige Däne am Freitag.

Der Tunnel sei ein zutiefst europäisches und zugleich regionales Projekt, von dem die Menschen auf beiden Seiten des Belts profitieren würden.

Madsen besuchte Europas größte Baustelle in Rødbyhavn auf der dänischen Insel Lolland. Zudem machte er sich ein Bild von der schwierigen Verkehrslage an der Sundbrücke zwischen dem ostholsteinischen Festland und der Insel Fehmarn.

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"Als Däne, der zugleich Verkehrsminister in Schleswig-Holstein ist, bin ich natürlich ein großer Fan vom Fehmarnbelt-Tunnel", sagte Madsen. Mit ihm wüchsen Deutschland und Dänemark noch enger zusammen. "Es ist wirklich eindrucksvoll zu sehen, wie weit die Arbeiten für den Fehmarnbelt-Tunnel bereits sind. Und ich freue mich natürlich, dass die Bauarbeiten auch auf der deutschen Seite so gut vorangehen."

In Dänemark spüre er sehr viel Optimismus im Hinblick auf die Vorteile des Tunnels, sagte Madsen. "Auf deutscher Seite diskutieren wir noch sehr, sehr viel über unsere Probleme."

Es sollte mehr davon die Rede sein, dass Kopenhagen und Hamburg besser miteinander verbunden werden und Schleswig-Holstein dazwischen liegt. "Welche Möglichkeiten haben wir als Land, davon zu profitieren!"

Auch das Schienennetz muss ausgebaut werden

Die Arbeiten auf Europas größter Baustelle sind bereits in vollem Gange.
Die Arbeiten auf Europas größter Baustelle sind bereits in vollem Gange.  © Markus Scholz/dpa

Der 18 Kilometer lange Straßen- und Eisenbahntunnel soll 2029 fertig sein. Umweltschützer kritisieren das von der EU mit mehr als einer halben Milliarde Euro unterstützte Vorhaben wegen hoher Kosten und befürchteter Schäden an der Umwelt.

Der Tunnel wird von Dänemark gebaut. Deutschland ist nur für die Hinterlandanbindung auf seinem Territorium zuständig.

Die Bauarbeiten insgesamt haben beträchtliche Dimensionen: Auch die Schienenverbindung zwischen Lübeck und Puttgarden sowie die B207 zwischen Heiligenhafen und Puttgarden müssen ausgebaut werden. Zudem stehen Baumaßnahmen für eine 380-Kilovolt-Leitung zwischen Lübeck und Göhl an. Hinzu kommen diverse weitere Vorhaben.

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Der Bedarf an einer Baustellenkoordinierung sei bei absehbar über 100 notwendigen Umleitungen in den nächsten Jahren gegeben, sagte Madsen.

Titelfoto: Frank Molter/dpa , Markus Scholz/dpa (Bildmontage)

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