Nachfolger von 9-Euro-Ticket kommt! Lindner mit überraschenden Neuigkeiten

Berlin - Nach langem Hin und Her nun also doch: Es wird eine Art Nachfolger des 9-Euro-Tickets geben! Der bundesweit geltende Billig-Fahrschein für den Nah- und Regionalverkehr läuft am heutigen Mittwoch aus. Nun kündigte Finanzminister Christian Lindner (43, FDP) auf Twitter ein neues, bundesweit nutzbares Ticket an.

Christian Lindner (43) kündigte ein neues Ticket an. Zuvor kam es vermehrt zu Protesten wegen des Auslaufens des 9-Euro-Tickets.
Christian Lindner (43) kündigte ein neues Ticket an. Zuvor kam es vermehrt zu Protesten wegen des Auslaufens des 9-Euro-Tickets.  © Fotomontage: dpa/Jörg Carstensen, dpa/Fabian Sommer

"Volker Wissing hat mich überzeugt: Er kann mit einem Bruchteil der Finanzmittel des 9-Euro-Tickets ein bundesweit nutzbares, digital buchbares Ticket realisieren", schrieb Lindner.

"Jetzt sind die Länder dran. Wenn die Finanzierungsfrage klar ist, kann der Preis festgelegt werden", erklärte der Finanzminister und postete dazu ein Foto von sich und Verkehrsminister Volker Wissing (52, FDP) vor der Kulisse von Schloss Meseberg.

Zuvor gab es seit Wochen Kritik daran, dass das 9-Euro-Ticket trotz großem Erfolg einfach wieder auslaufen solle. In den Monaten Juni, Juli und August konnte man in Deutschland für gerade einmal neun Euro pro Monat bundesweit den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr nutzen.

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"Das Ticket hat laut Untersuchungen die Inflation gedämpft, Energie eingespart, Geldbeutel und Klima entlastet und einen Impuls für die dringend nötige Verkehrswende gegeben", sagte zum Beispiel Ramona Pop (44, Grüne), die Chefin des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, der dpa.

Auch Verkehrsminister Wissing setzte sich zuletzt für eine Fortsetzung des 9-Euro-Tickets ein, pochte allerdings auf eine Vereinfachung der Tarifstrukturen.

Auf Twitter verkündete Finanzminister Christian Lindner das neue Ticket

Wie genau wird das neue Nachfolger-Ticket funktionieren?

Verkehrsminister Volker Wissing (52, FDP) kritisierte die vielen Tarifzonen in Deutschland.
Verkehrsminister Volker Wissing (52, FDP) kritisierte die vielen Tarifzonen in Deutschland.  © dpa/Kay Nietfeld

"Die Menschen haben durch den Kauf dieser vielen Tickets darüber abgestimmt, dass es so nicht bleiben soll", hatte Wissing noch am Mittwochmorgen im Deutschlandfunk gesagt und damit indirekte Kritik an der Vielfalt an Tarifzonen und Verkehrsverbünden geäußert.

"Deshalb werden wir uns dafür einsetzen, dass es nicht wieder zum Rückfall in die alten Tarifstrukturen kommt, so wie jetzt kurzfristig ab dem 1. September."

Doch noch bleibt das ewige Problem der Finanzierung. "Man kann nicht vom Bund erwarten, dass er einfach Geld auf den Tisch legt, wenn die Länder selbst keine Vorschläge haben, wie das neue Ticket aussehen soll", nahm der FDP-Politiker – ähnlich wie Finanzminister Lindner – die Bundesländer in die Pflicht.

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Der Bund sei allerdings durchaus bereit, seinen Beitrag zur Finanzierung zu leisten. Wie viel genau das neue, bundesweit geltende Ticket die Nutzer im Endeffekt pro Monat kosten wird, ist also noch offen.

Es dürfte allerdings wesentlich teurer als das 9-Euro-Ticket sein.

Erstmeldung 11.15 Uhr. Letzte Aktualisierung um 12.03 Uhr.

Titelfoto: Fotomontage: dpa/Jörg Carstensen, dpa/Fabian Sommer

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