Über 2000 verunglückte Radfahrer in Sachsen-Anhalt: Grüne fordern mehr Radwege an Landstraßen

Magdeburg - In Sachsen-Anhalt gibt es an vielen Landstraßenabschnitten noch keinen Radweg.

Im vergangenen Jahr sind insgesamt über 2000 Radfahrer in Sachsen-Anhalt verunglückt.
Im vergangenen Jahr sind insgesamt über 2000 Radfahrer in Sachsen-Anhalt verunglückt.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Insgesamt liegt der Anteil der straßenbegleitenden Radwege bezogen auf die Länge der Landesstraßen bei 16 Prozent, wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage von Grünen-Fraktionschefin Cornelia Lüddemann hervorgeht.

"Das ist viel zu wenig", sagte Lüddemann der Deutschen Presse-Agentur. Es sei ein Fehler, dass die schwarz-rot-gelbe Koalition Anträge für mehr Mittel zum Ausbau der Radwege immer wieder ablehne.

In den einzelnen Regionen des Landes gibt es dabei größere Unterschiede.

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Während der Anteil der straßenbegleitenden Radwege mit Blick auf die Länge der Landesstraßen im Landkreis Stendal bei 28 Prozent liegt, sind es im Burgenlandkreis nur 3 Prozent.

In diesem Jahr sind den Angaben zufolge etwa der Bau und die Fertigstellung der Radwege zwischen Barby und Pömmelte (Salzlandkreis) und zwischen Zilly und Berßel (Landkreis Harz) geplant.

An den Bundesstraßen gibt es in Sachsen-Anhalt straßenbegleitende Radwege auf 631 Kilometern, an Landesstraßen auf 668 Kilometern und an Kreisstraßen auf 372 Kilometern.

2234 verunglückte Radfahrer

Die meisten Radfahrer verunglücken nicht in Städten, sondern im ländlichen Raum. (Symbolbild)
Die meisten Radfahrer verunglücken nicht in Städten, sondern im ländlichen Raum. (Symbolbild)  © Boris Roessler/dpa

Für die Grünen ist der Ausbau der Radwege auch ein sicherheitsrelevantes Thema. Insbesondere im ländlichen Raum sorgten sich die Menschen teilweise, dass sie ihr Dorf auf dem Rad nicht sicher verlassen könnten, sagte Lüddemann.

Im Jahr 2023 verunglückten laut dem Statistischen Landesamt 2234 Radfahrerinnen und Radfahrer in Sachsen-Anhalt.

Nach Angaben der Dekra ist die Zahl der Verkehrstoten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen trotz positiver Entwicklungen im Bereich der Verkehrssicherheit noch immer zu hoch. Die Organisation fordert eine raschere Anpassung der Infrastruktur.

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Der Schwerpunkt von tödlichen Verkehrsunfällen liegt laut Dekra nicht in den Metropolen, sondern im ländlichen Raum. Gründe dafür sind demnach höhere Geschwindigkeit, kurvige und unübersichtliche Straßenverläufe sowie schlechtere Sichtverhältnisse.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

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