Hat OB-Kandidat der Grünen ein Extremistenfest unterstützt?
Kiel - Aufruhr im Wahlkampf: Grünen-Politiker Samet Yilmaz (44) will am 16. November Oberbürgermeister von Kiel werden. Knapp einen Monat vor der Wahl wirft ein "Spiegel"-Bericht dem OB-Kandidaten vor, türkische Rechtsextremisten unterstützt zu haben.

Laut "Spiegel"-Informationen soll Yilmaz deshalb vor wenigen Wochen seinen Posten in der Abteilung für Verfassungsschutz verloren haben.
Wichtig zu wissen: Der Verfassungsschutz in Schleswig-Holstein ist nicht in einer eigenen Behörde organisiert, sondern gehört als Abteilung zum CDU-geführten Innenministerium.
Als Leiter des Referats Auswertung für Extremismus mit Auslandsbezug gehörte es zu seinen Aufgaben, Aktivitäten türkischer Rechtsextremisten und der türkischen Arbeiterpartei PKK zu beobachten.
Bei einer Sicherheitsüberprüfung von Yilmaz sollen Zweifel an seiner Zuverlässigkeit aufgekommen sein. Der Grünen-Politiker habe angeblich den "Türkischen Tag" Anfang Juni im Kieler Werftpark unterstützt.
Dieses Frühlingsfest steht im Verfassungsschutzbericht Schleswig-Holsteins und gilt als Beispiel für Aktivitäten der "Grauen Wölfe".
Die Stadt Kiel gilt als Hochburg der Grünen in Norddeutschland.
Yilmaz ist in Kiel geboren und als Kind türkischer Gastarbeiter aufgewachsen. Er hat Politikwissenschaften studiert und gilt als Fachmann für Islamismus und türkischen Extremismus.
Titelfoto: Carsten Rehder/dpa