Angst vor Russlands Raketen: Bundeswehr rüstet auf
Von Carsten Hoffmann
Berlin - Die Bundeswehr macht den ersten Schritt zur Inbetriebnahme des neuen Flugabwehrsystems Arrow 3.
Generalinspekteur Carsten Breuer und der Inspekteur Luftwaffe, Generalleutnant Holger Neumann, werden am 3. Dezember auf dem Fliegerhorst Holzdorf am Standort Schönewalde die sogenannte Anfangsbefähigung des neuen Waffensystems erklären, wie die Luftwaffe mitteilte.
Die Bundeswehr verfügt dann erstmals über die Fähigkeit zur Frühwarnung und zur Bekämpfung von anfliegenden ballistischen Flugkörpern außerhalb der Erdatmosphäre. Die Beschaffung des israelischen Flugabwehrsystems ist eine Reaktion auf die Bedrohung durch Russland.
Arrow soll dabei eine Lücke in der Abwehr schließen. Der "Pfeil" kann anfliegende Raketen in bis zu über 100 Kilometern Höhe zerstören, also außerhalb der Atmosphäre und im beginnenden Weltraum. Das soll feindliche Raketen möglichst weitgehend wirkungslos machen. Diese Fähigkeit in der höchsten Abfangschicht gab es bisher so nicht.
Die Bundesregierung investiert verstärkt in Flugabwehr. Deutschland hat dazu auch eine Initiative für ein europäisches Luftverteidigungssystem (European Sky Shield Initiative/ESSI) angestoßen - eine Konsequenz aus dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Der Bundeswehrstandort Schönewalde mit dem Militärflughafen Holzdorf liegt südlich von Berlin auf der Landesgrenze zwischen Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Er ist der erste von drei geplanten Arrow-Standorten in Deutschland.
Titelfoto: -/ISRAELI MINISTRY OF DEFENSE/dpa
