Deutsches Kriegsschiff schließt sich NATO-Verband an

Kiel - Die Marine schickt die "Rottweil" in einen NATO-Einsatz. An diesem Mittwoch soll das Minentauchereinsatzboot um 10 Uhr in Kiel ablegen.

Die "Rottweil" wird Teil eines NATO-Verbands.
Die "Rottweil" wird Teil eines NATO-Verbands.  © Friedrich Weishaupt/Bundeswehr

Die "Rottweil" gehört zum 3. Minensuchgeschwader, das in der Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein stationiert ist. Das Boot wird für die nächsten Monate den deutschen Beitrag in der Standing NATO Mine Countermeasures Group 1 (SNMCMG 1) stellen, teilte die Bundeswehr mit.

Das ist ein Marineverband, der Seeminen sucht und bekämpft. Dabei werden auch Altlasten aus vergangenen Kriegen beseitigt. Etwa 1,6 Millionen Tonnen Munition aus dem Zweiten Weltkrieg liegen in Nord- und Ostsee.

Die "Rottweil" wird sich unter dem Kommando von Kapitänleutnant Oliver Kießling (31) in Oslo mit dem übrigen Schiffen des NATO-Verbands treffen. Danach stehen Manöver in der Nordsee an, bevor es weiter in Richtung Ärmelkanal geht.

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Die Einsatzdauer ist bislang unbekannt. Daher steht nicht fest, wann das Minentauchereinsatzboot wieder in den Heimathafen Kiel einlaufen wird – für die 35 Kopf starke Besatzung und Angehörige eine Belastungsprobe.

Die SNMCMG 1 ist hauptsächlich im Raum Nordeuropa unterwegs. Dabei patrouillieren die Schiffe vor allem im Englischen Kanal sowie in der Ost- und Nordsee, aber auch im Nordatlantik.

Bundeswehr-Video zeigt die "Rottweil" im Einsatz

Verband ist Teil der von Deutschland geführten schnellen Eingreiftruppe

Die Panzergrenadierbrigade 37 beteiligt sich mit Schützenpanzern vom Typ "Marder" am NATO-Einsatz.
Die Panzergrenadierbrigade 37 beteiligt sich mit Schützenpanzern vom Typ "Marder" am NATO-Einsatz.  © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Der Verband gehört der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) an. Das ist der schnell verlegbare Eingreifverband der NATO, auch Speerspitze genannt, der als Reaktion auf die völkerrechtswidrige Annexion der Krim durch Russland und den russischen Krieg im Osten der Ukraine im Jahr 2014 gegründet wurde.

Die sogenannte schnelle Eingreiftruppe ist an Land rund 11.500 Soldaten stark, etwa 8000 stammen aus Deutschland. Der Großteil davon gehört der Panzergrenadierbrigade 37 aus Frankenberg in Sachsen an. Zum Jahreswechsel hat Deutschland die Führung der VJTF übernommen.

Die schnelle Eingreiftruppe ist "Teil der kollektiven Verteidigungs- und Abschreckungsmaßnahmen der NATO", schreibt die Bundeswehr. Sie muss innerhalb von zwei bis sieben Tagen einsatzbereit sein.

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Insgesamt hat die NATO immer vier Marineverbände einsatzbereit, an denen Deutschland als Mitgliedsland des Militärbündnisses beteiligt ist. Während sich zwei davon um Minenbekämpfung kümmern, sollen die Schiffe der Standing Nato Maritime Group (SNMG) Seewege schützen.

Titelfoto: Friedrich Weishaupt/Bundeswehr

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