Einsatz in Flutgebieten: Wehrbeauftragte warnt vor Überlastung der Bundeswehr!

Berlin - Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl (54, SPD), hat am Donnerstag vor einer Überlastung der Bundeswehr durch ihren Einsatz in den Flutgebieten gewarnt.

Soldaten der Bundeswehr verladen Sandsäcke bei einer Katastrophenschutzübung. (Symbolbild)
Soldaten der Bundeswehr verladen Sandsäcke bei einer Katastrophenschutzübung. (Symbolbild)  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB

"Amtshilfe ist und darf kein Dauerzustand sein. Deshalb sollte sehr sorgfältig geprüft werden, in welchem Umfang die Bundeswehr in den akuten Hochwassergebieten helfen kann", sagte Högl gegenüber dem "Spiegel".

Vom Hochwasser betroffene Landkreise in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt hatten zuvor die deutschen Soldaten um Amtshilfe gebeten, etwa beim Befüllen von Sandsäcken.

Die Soldaten würden in solchen Fällen zwar "gerne und aus voller Überzeugung" Unterstützungsarbeit leisten, sagte die Wehrbeauftragte und verwies auf die Rolle der Bundeswehr im Zuge der Ahrtal-Flutkatastrophe und der Corona-Pandemie.

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Bundeswehr Neues Kriegsschiff wohl erst mit drei Jahren Verspätung einsatzbereit

Die eigentliche Aufgabe der Armee liege allerdings woanders: "Doch die Truppe ist aktuell bereits sehr gefordert – und zwar in ihrem Kernauftrag: der Landes- und Bündnisverteidigung."

Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags, Eva Högl (54, SPD). (Archivbild)
Die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags, Eva Högl (54, SPD). (Archivbild)  © Julian Stratenschulte/dpa

Für Högl sei der Antrag auf Amtshilfe vielmehr ein Zeichen dafür, dass der Katastrophenschutz in Deutschland noch Aufholarbeit zu leisten habe: "Dass die Bundeswehr angefragt wird, zeigt einmal mehr: Zivile Stellen im Bevölkerungsschutz und bei der Katastrophenhilfe müssen weiter grundlegend ertüchtigt werden."

Titelfoto: Bildmontage: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB, Julian Stratenschulte/dpa

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